Was die Welt ein Stück gerechter macht

Weiden. Weiden ist und bleibt weiterhin „Fairtrade-Town“. Was die Stadt tut, damit das so bleibt. 

Von Jürgen Wilke 

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Weiden bleibt eine Fairtrade-Stadt. Von links: Nicolas Lahovnik, Cornelia Völkl, Renate Löw, Christa Burzer, Jens Meyer, Hermann Stadler.

Als „Fairer Handel“ (englisch: fair trade) wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem den Erzeugern für die gehandelten Produkte ein von den einzelnen Fair-Trade-Organisationen unterschiedlich bestimmter Mindestpreis bezahlt wird. Selbst bei niedrigen Marktpreisen sollen Produzenten so verlässliches Einkommen ermöglicht werden. Grundlage dazu sind langfristige und partnerschaftliche Beziehungen zwischen Händlern und Erzeugern. In der Produktion sollen außerdem internationale sowie von den Organisationen vorgeschriebene Umwelt– und Sozialstandards eingehalten werden.

Fairtrade ermöglicht es Erzeugern aus Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten. Auch die Stadt Weiden beteiligt sich an der Kampagne.

Starkes Zeichen für Nachhaltigkeit!

Im Juli 2017 ist ihr der Titel erstmals verliehen worden. Jetzt, zwei Jahre später, wurde die Rezertifizierungsurkunde offiziell übergeben. Weiden darf sich weiterhin „Fairtrade–Town“ nennen. Bürgermeister Jens Meyer hatte den Leiter Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Nicolas Lahovnik, dessen Mitarbeiterin Cornelia Völkl, Renate Löw vom „Weltladen“, Christa Burzer, Mitglied der Lenkungsgruppe, und Hermann Stadler von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) zu kleinen Feierstunde ins Rathaus eingeladen.

“Es ist nicht nur eine Auszeichnung, die auf dem Papier besteht und die wir uns an die Wand hängen, sondern es ist ein ganz klares Bekenntnis der Stadt und ihrer Bürger für einen nachhaltigen und fairen Handel”,betont der Bürgermeister,

Wir wollen dazu beitragen, dass die Welt ein kleines Stück gerechter wird. Wir denken global und handeln lokal.“

Was macht Fairtrade-Stadt aus?

Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen mehrere Kriterien erfüllt werden. So muss eine bestimmte Anzahl von Betrieben und Firmen „Fairtrade–Produkte“ anbieten. Die Stadt Weiden geht mit gutem Beispiel voran: Im Rathaus wird nur fair gehandelter Kaffee und Tee ausgeschenkt. Für Friedhöfe ist eine Erneuerung der Friedhofssatzung geplant, die das Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit beinhaltet. Auf Sportplätzen sollen künftig nur noch Bälle verwendet werden, die zu fairen Bedingungen hergestellt wurden. Das Projekt „Essbares Weiden“, der sogenannt Stadtgarten, soll weiter ausgebaut werden. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Nicolas Lahovnik verwies darauf, dass als weitere Maßnahme eine Wanderausstellung an der OTH, der Sophie-Scholl-Realschule und am Augustinus-Gymnasium geplant ist, in der „Fairer Handel“ dargestellt und jedem Mitbürger nahe gebracht werden soll. Am „Fairtrade–Gipfel“ der Metropolregion Nürnberg am 1. Oktober in Bamberg wird Weiden laut Nicolas Lahovnik hinsichtlich Konzeption und Durchführung sehr stark vertreten sein.

Einmal fair, immer fair? Das bedeutet Arbeit

Im Juli 2019 fand in Weiden der 13. Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg statt. Dort wurde beschlossen, dass im Jahr 2020 acht Millionen Euro in die Beschaffung fairer Produkte fließen soll. Die Kommunen erklären sich damit bereit, entsprechende Stadt-, Gemeinderats- und Kreistagsbeschlüsse sowie verbindliche Beschaffungsleitlinien für nachhaltige Produkte zu prüfen. Die Fairtrade–Zertifizierungsstelle verschärft alle zwei Jahre die Bedingungen für die Verleihung des Titels.

Deshalb darf Weiden in seinen Bemühungen nicht nachlassen, darüber ist man sich im Rathaus einig.

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Bürgermeister Jens Meyer präsentiert stolz die neue Fairtrade-Urkunde der Stadt Weiden.

Bilder: Jürgen Wilke 

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