Weidener wünscht sich Grüngut-Entsorgungsstellen, die auch für Autoanhänger zugänglich sind
Weiden. Gustl Beer fordert Gartenabfallcontainer beizubehalten und zusätzlich im Stadtgebiet eine Anlaufstelle für Kippanhänger zu schaffen.
Mit zunehmendem Alter quälen viele Menschen erste Zipperlein. Die Kräfte schwinden und es schmerzt schon mal, wenn man sich falsch bewegt. So auch bei Gustl Beer. Das langjährige Vorstandsmitglied der Hammerwegsiedler, von starken Rückenschmerzen geplagt, ärgert sich seit nunmehr zwei Jahren über die beiden Gartenabfallcontainer, die die Stadt am nördlichen Ende des Hammerwegs aufstellen ließ. Vorher konnte er dort das Grüngut bequem von seinem Anhänger auf die Wiese kippen.
Der Gartenabfall wurde später beseitigt. Heute muss Beer die schweren Säcke voller Grünzeug aus seinem Garten über hohe Containerwände wuchten. Die Metalltreppe meidet er, weil er befürchtet, abrutschen zu können. Die Sorge sei nicht unbegründet, sagt er. Besonders an Tagen, an denen beide Container bis obenhin voll seien und Abfälle von den Leuten dann kurzerhand neben den schweren Eisenbehältern abgelegt würden, sei die Treppe kaum noch erkennbar. „Für uns Siedler waren die beiden früheren Standorte Am Gangelweiher und am Naab-Wehr angenehmer, weil man die auch mit dem Anhänger erreichen und bedienen konnte.“
Bauwagen mit Aufsicht
Die Stadt sollte bedenken, dass Gartenbesitzer besonders im Frühjahr und im Herbst auch Äste und Gestrüpp, Material also, das sich leicht verkannte, entsorgen müssten. Da täten sie sich ja allein schon beim Abladen schwer. Geschweige denn, sie müssten die ineinander verhedderten Äste noch hoch über die Container werfen. Er schlägt deshalb eine Vorrichtung für die Anlieferung von Grüngut im Autoanhänger vor, was durch einfaches Abkippen vor allem älteren Menschen die Arbeit erleichtere.
„Das ist nur eine Minutensache“, meint er. Natürlich sei die Art der Entsorgung, wie sie am Hammerweg noch bis vor zwei Jahren erfolgte, nicht mehr zeitgemäß. Damals wurde das Grün einfach auf die Wiese gekippt und später abgeholt. „Es wurde viel Unrat mit abgeladen: Plastikdinge, Holz, sogar Fernseher. Alles Sachen, die da nicht hingehörten.“ Deshalb habe man ja auch einen Bauwagen aufgestellt und einen Rentner beauftragt, für Ordnung zu sorgen. „Für den Rentner war’s eine kleine Nebenbeschäftigung und sehr streng war er teilweise auch, was gut war.“
Wilde Ablagerung verunreinigt Boden
Plötzlich sei dann aber die Stadt auf die Idee gekommen, die Sammelstellen am Hammerweg in alter Form zu beseitigen. Ein Argument der Stadt sei durchaus nachvollziehbar gewesen. Die wilde Ablagerung von Grüngut verunreinige nämlich den Boden mit Fäulnisflüssigkeit. Einen weiteren Grund will Beer aber nicht akzeptieren: Nämlich, die unberechtigte Nutzung durch auswärtige Hausmeister- und Gartenbaufirmen. Das hätte man anderweitig lösen können. „Was uns natürlich geärgert hat, weil wir wegen dieser Auswärtigen unser Grüngut nicht mehr abliefern durften.“
Beer wünscht sich heute, dass sich die Stadt an Schirmitz oder an anderen Landkreisgemeinden orientieren solle. Dort gebe es betonierte Vorrichtungen mit niedrigen Mauern für die Beseitigung von Gartenabfällen. Und diese Anlagen seien sowohl für Fahrzeuganhänger, als auch für kleinere Lkws optimal zugänglich. „Hier können die Leute auch ihre Schubkarren abkippen. Dieses System ist wesentlich bedienerfreundlicher, als es unsere Container in Weiden sind.“ Beer möchte das Containerwesen keineswegs abschaffen. Aber ergänzend sollte im Stadtgebiet wenigstens eine Stelle wie in Schirmitz eingerichtet werden.
Grünzeug vor Container abgekippt
Beer denkt dabei an den Bauhof oder an einen der beiden Weidener Standorte der Abfallentsorger Bergler und Kraus am Neuen Festplatz und am Brandweiher. Das wäre doch eine Win-win-Situation für alle Parteien, glaubt er. Bergler und Kraus bräuchten die einzelnen Standorte nicht mehr so häufig anzufahren und die Stadt spare sich dadurch Geld. „Ich habe diese Idee dem Oberbürgermeister Jens Meyer und dem damaligen Baudezernenten Oliver Seidel bereits unterbreitet.“
Erst kürzlich habe er zwei ältere Personen beobachtet, wie sie mit viel Mühe und Not einen schweren Grüngutkorb über die Containerkante gehievt hätten. Andere hätten ihre Gartenabfälle kurzerhand vor dem Container abgekippt und hinterher, so weit es möglich war, mit beiden Händen in den Container geschaufelt. „Das war ja noch in Ordnung. Andere lassen das Grünzeug einfach liegen.“
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