„White Rex“: Patrick Schröder vertreibt internationale Neonazi-Marke

Mantel. Neonazis nutzen den Krieg in der Ukraine, um sich in Szene zu setzen. An der Front "kämpft" der deutsch-russische Neonazi Denis Kapustin. Sein Label "White Rex" wird von einem Freund in Deutschland weiter vertrieben: Patrick Schröder aus Mantel.

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Denis Kapustin im Schützengraben. Foto: Telegram

Der deutsch-russische Neonazi Denis Kapustin setzt sich in diesen Tagen an der russisch-ukrainischen Front in Szene. Nach eigenen Angaben sind die pro-ukrainischen Partisanen in zwei Dörfer in der Region Brjansk einmarschiert. In Deutschland sind Kapustins Kampfsport-Klamotten „White Rex“ weiterhin erhältlich, wie Belltowers recherchiert hat: über die Nemesis Production GmbH. Geschäftsführer: Patrick Schröder aus Mantel.

Während sich Kapustin also im Schützengraben mit einer Schutzweste mit „White Rex“-Aufnäher wälzt, wird sein „Merch“ von Schröder vertrieben. Schröder hat zudem seine eigene Linie „Ansgar Aryan“ im Angebot. Nach wie vor betreibt der 40-Jährige auch seinen Neonazi-Sender FSN-TV mit regelmäßigen „Politmagazinen“ auf Youtube. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist darin Dauerthema. „Vendetta“, der anonyme Kollege von Schröder, bespricht detailliert den Frontverlauf.

Schröder absolviert Kampfsport-Training in Bulgarien

Aktuell befindet sich Patrick Schröder aber ganz woanders: Er absolviert im bulgarischen Sofia ein Training mit dem französischen Neonazi-Kampfsportler Tomasz Szkatulskis. Schröder wird dabei von Benjamin Moses mit der Kamera begleitet, einem jungen Mann aus Bautzen. Moses betreibt den Telegram-Kanal „Balaclava Graphics“. Täglich werden 4000 Telegram-Abonnenten mit Liegestützen von Schröder unterhalten. Was das bringt? Fitness und „Gyms“ sind aktuell bei jungen Leuten groß angesagt.

Schröder? Kampfsport? Da kommt Denis Kapustin ins Spiel. Der Deutschrusse (in Moskau geboren, 2001 nach Deutschland eingewandert) kommt aus der Hooliganszene des 1. FC Köln, wurde dann zu einer Größe der noch brutaleren Hooligan-Szene in Moskau. Später organisierte Kapustin neonazistische Kampfsport-Events und trat auch selbst als Kämpfer auf, wie etwa beim „Kampf der Nibelungen“ im sächsischen Ostritz. 2017 war er Redner beim Konzert „Rock gegen Überfremdung“ im thüringischen Themar. Veranstalter: Patrick Schröder.

„Fight Night“ im Mai

Das Internet-Portal „Belltowers“ sieht in Schröders plötzlichem Trainingsfleiß einen Zusammenhang zur „European Fight Night“ in Budapest am 6. Mai 2023. Zu den Veranstaltern zählt „Pride Frace“ unter Tomasz Szkatulaskis, eben jenem Mann, der Schröder in Bulgarien das Kämpfen beibringen soll.

Dubioses „Freiwilligenkorps“ auf ukrainischer Seite

Die Rolle des deutsch-russischen Neonazi Kapustin (alias „Nikitin“) wird derzeit international diskutiert (Infosammler auf BR). Er soll im August 2022 das dubiose „Russische Freiwilligenkorps“ (RDK) gegründet haben. Das RDK macht auf Telegram fleißig PR über seinen Fronteinsatz. Nach eigenen Angaben ist man am Donnerstag, 2. März, mit 40 Mann in zwei russische Grenzdörfer einmarschiert. Kapustin, der „weiße Nationalist und Kommandeur“, habe diese „erste große Offensive auf Russland“ angeführt. Er habe seine russischen Landsleute aufgefordert, sich gegen Putin zu erheben.

Patrick Schröder posiert derzeit auf Telegram beim Kampfsport-Training in Bulgarien. Screenshot: Telegram
Patrick Schröder posiert derzeit auf Telegram beim Kampfsport-Training in Bulgarien. Screenshot: Telegram
Mode aus dem Schützengraben:
Mode aus dem Schützengraben:“White Rex“ wird über Schröders Firma in Mantel verkauft. Screenshot: Oberpfalzecho
Immer mit
Immer mit „White Rex“-Käppi: Denis Kapustin in der Ukraine. Screenshot: Telegram
„Live“ aus Sofia. Patrick Schröder lässt sich derzeit beim Training in Bulgarien begleiten. Screenshot: Telegram
Screenshot: Telegram
Screenshot: Oberpfalzecho.
Screenshot: Telegram
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