Wie weckt man das Interesse vor allem junger Menschen für die Demokratie?

Tirschenreuth. Nie war das Einstehen für die Demokratie so wichtig. Am 2. Oktober laden deshalb mehrere Organisationen zur "Langen Nacht der Demokratie" ein. Die Organisatoren und Interessierte machten sich im Landratsamt Gedanken über das "was" und "wo".

Simon Haberkorn, Verena Müller und Simon Häring (von links) vom Jugendrat Tirschenreuth brachten einige Vorschläge für “Lange Nacht der Demokratie” ein. Foto: Udo Fürst

“Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa?” Unter diesem Stichwort will man in der “Langen Nacht der Demokratie” am 2. Oktober vor dem Tag der Deutschen Einheit in vielfältigsten Formaten über Demokratie philosophieren, diskutieren, Musik und Kultur genießen, lachen und feiern.

Bayernweite Aktion

An der bayernweiten Aktion beteiligen sich der Kreisjugendring und die Volkshochschule Tirschenreuth sowie weitere Partnerorganisationen. Am Mittwoch diskutierten die Organisatoren mit interessierten jungen Menschen im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes, wie diese Nacht aussehen könnte und wo welche überparteilichen Veranstaltungen sinnvoll seien. Unter der Leitung von Christina Ponader, der Leiterin des Netzwerks Inklusion im Landkreis Tirschenreuth, entwickelten sich spannende Gespräche, basierend auf den Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abends.

Die Teilnehmer:

Christina Ponader vom Netzwerk “Inklusion im Landkreis Tirschenreuth”
Sonja Schmid, Koordinierungs- und Fachstelle “Demokratie leben”
Angelika Schraml, Leiterin der Volkshochschule
Sarah Matzke, Ehrenamtskoordinatorin und Integrationslotsin
David Runschke, Integrationslotse am Landratsamt Tirschenreuth
Barbara Habel, Museumsfachstelle IKOM
Max Siller, KJR-Vorsitzender
Sandra Schug, KJR-Geschäftsführerin
Rainer Seidel, kommunale Jugendpflege
Christina Ponnader vom Netzwerk “Inklusion im Landkreis Tirschenreuth”
Sonja Schmid, Koordinierungs- und Fachstelle “Demokratie leben”
Angelika Schraml, Leiterin der Volkshochschule
Sarah Matzke, Ehrenamtskoordinatorin und Integrationslotsin
David Runschke, Integrationslotse am Landratsamt Tirschenreuth
Barbara Habel, Museumsfachstelle IKOM
Max Siller, KJR-Vorsitzender
Sandra Schug, KJR-Geschäftsführerin
Rainer Seidel, kommunale Jugendpflege
Christian Kreil, Medienpädagoge T1-Jugendzentrum
Uwe Heider, Fachbetreuer Politik und Gesellschaft am BSZ Wiesau
Josef Bauer, Geschichts- und Sozialkundelehrer am Stiftland-Gymnasium
Friedrich Wölfl, Netzwerk Inklusion und freischaffender Dozent

Fantasie keine Grenzen gesetzt

Bei der “Langen Nacht der Demokratie” seien der Fantasie keine Grenzen gesetzt, betonte Christina Ponader. Es sollen möglichst viele Aktionen für alle in mehreren Gemeinden des Landkreises angeboten werden. “Denkbar ist alles, was zwischenmenschliche Begegnungen in Vielfalt fördert, Teilhabe ermöglicht und den Wert von Demokratie und Menschenrechten sichtbar macht”, so die Veranstaltungsleiterin. Dabei sein könnten alle – von Sportverein bis hin zum Kindergarten. Ermutigend: Am Mittwoch brachten sich mehrere, meist junge Menschen, in die Diskussion ein und unterbreiteten viele interessante Vorschläge.

Konstruktive Vorschläge und angeregte Diskussionen kennzeichneten die Besprechung zur
Konstruktive Vorschläge und angeregte Diskussionen kennzeichneten die Besprechung zur “Langen Nacht der Demokratie” am 2. Oktober. Foto: Udo Fürst
Friedrich Wölfl (rechts) brachte mehrere Vorschläge ein. Foto: Udo Fürst
Friedrich Wölfl (rechts) brachte mehrere Vorschläge ein. Foto: Udo Fürst
Landrat Roland Grillmeier betonte, wie wichtig das Thema Demokratie vor allem auf dem Land sei. Foto: Udo Fürst
Landrat Roland Grillmeier betonte, wie wichtig das Thema Demokratie vor allem auf dem Land sei. Foto: Udo Fürst
Christina Ponader führte durch den Abend. Foto: Udo Fürst
Christina Ponader führte durch den Abend. Foto: Udo Fürst
Konstruktive Vorschläge und angeregte Diskussionen kennzeichneten die Besprechung zur
Friedrich Wölfl (rechts) brachte mehrere Vorschläge ein. Foto: Udo Fürst
Landrat Roland Grillmeier betonte, wie wichtig das Thema Demokratie vor allem auf dem Land sei. Foto: Udo Fürst
Christina Ponnader vom Netzwerk Inklusion führte durch den Abend. Foto: Udo Fürst

Viele konstruktive Vorschläge

Nach einem Grußwort von Landrat Roland Grillmeier (“Vor allem auf dem Land ist es notwendig, gegen Rechts und für die Demokratie zu kämpfen”) freute sich Christina Ponader, dass zu der Besprechung auch einige interessierte junge Menschen gekommen waren. So beteiligten sich Verena Müller, Simon Haberkorn und Simon Häring vom Jugendrat Tirschenreuth ebenso rege an der Diskussion wie Steffi Hasenfürter und Jana Lindner vom “Fräulein Collegtiv” oder Lisa Rosner und Florian Lang von “Save the Scene Borderlands” aus Waldsassen.

Unter den vielen konstruktiven Vorschlägen war zum Beispiel der des Jugendrats für Planspiele und Diskussionsrunden an Schulen, was unter anderem Josef Bauer begrüßte. Weitere Anregungen waren ein Konzertabend mit Kleinkunst am Beruflichen Schulzentrum Wiesau (Florian Lang), ein “Filmgespräch von 15 bis 85” (Friedrich Wölfl), eine Filmvorführung im Erbendorfer Museum mit Flüchtlingen (Barbara Habel) oder Puppentheater in KITAS (Sonja Schmid).

Junge Menschen erreichen

Die Redner betonten, wie wichtig und gleichzeitig schwierig es sei, junge Menschen und Auszubildende zu erreichen. Uwe Heider schlug vor, das über die Gewerkschaften oder die betriebliche Mitbestimmung zu versuchen, denn in der Schule bleibe kaum Zeit, den Jugendlichen politische Bildung zu vermitteln. “Wir müssen mit niederschwelligen Veranstaltungen versuchen, Jugendliche zu erreichen, die du sonst nicht bekommst”, sagte Max Siller. Deshalb seien attraktive Angebote so wichtig, “Es geht es ja auch darum, die Demokratie zu feiern”, betonte Sonja Schmid.

* Diese Felder sind erforderlich.