“Wir sind eine lebenswerte Stadt”

Neustadt/WN. Traditionell in der ersten Sitzung des Stadtrates wird auch der Haushalt für das neue Jahr verabschiedet. Die Kreisstadt wird wohl erstmals seit 19 Jahren weniger als vier Millionen Euro Schulden haben. 

“Eine derartig niedrige Verschuldung hatten wir seit 19 Jahren nicht mehr”, freute sich Bürgermeister Rupert Troppmann in seiner Haushaltsrede. Pro Einwohner bedeute das etwa 618 Euro – im Vergleich zur restlichen nördlichen Oberpfalz mit 1100 Euro pro Einwohner ist das wirklich wenig. Auch die Rücklagen der Stadt können sich sehen lassen. “Wir können uns die Schulden und Tilgungen leisten. Daher ist es mein Wille auch weiterhin jährlich fast eine halbe Million Euro zurückzuzahlen, um auch in mageren Jahren liquide und investitionsfähig zu bleiben”, so Troppmann.

Plus von fast 100 Neustädtern

Besonders positiv ins Gewicht fielen die Schlüsselzuweisungen im Dezember. Hier erhielt Neustadt rund 1,9 Millionen Euro – also 300.000 mehr, als ursprünglich vermutet. Achim Neupert, Fraktionsvorsitzender der SPD, führt das auf eine gestiegene Einwohnerzahl zurück: “Das Plus von fast 100 Neustädtern auf aktuell 5.880 erklärt sich bei etwa doppelt so vielen Sterbefällen wie Geburten einzig und allein aus Zuzügen.

Vielleicht zahlt sich ja unser ständiges Bemühen um eine lebenswerte und attraktive Stadt schön langsam aus?

“Wir haben gute Jahre gut genutzt und die Stadt so voran gebracht”, findet auch Josef Arnold, der Fraktionsvorsitzende der CSU. Auch Gerhard Steiner, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, sieht die Entwicklung der Stadt positiv. Vor allem die Erschließung des geplanten Baugebiets Rumpler III würde die Stadt weiter voranbringen. “Die starke Nachfrage nach Bauplätzen im Vorfeld zeigt doch, dass Neustadt ein beliebter Wohnort ist und die Stadt hier zukunftsorientiert investiert”, so Steiner.

Neustadt auf Platz 1365 in Bayern

Auch die Investitionen für das Einsatzfahrzeug LF20 und neue Helme für die Feuerwehr wurden genannt. Ebenso die Instandsetzung der Filteranlage des Beckens in der Freizeitanlage, der Ausbau einiger Fußgängerwege zu den Schulen und die Installation eines Aufzuges in der Grundschule für Barrierefreiheit wurden besonders hervorgehoben. Auch die Entwicklungen in der Stadthalle sahen alle Fraktionen positiv.

Bürgermeister Troppmann aber rief die Stadträte dazu auf, nicht zu euphorisch zu sein. Er bat um Verständnis dafür, dass er nicht alle Anträge durchwinken könne: “Trotz aller guten Zahlen und Entwicklungen sind wir lediglich auf Platz 12 von 38 in der Steuerkraft im Landkreis, Platz 108 von 226 in der Oberpfalz und Platz 1365/2031 der kreisangehörigen Gemeinden in Bayern. Damit haben wir zwar einen guten Mittelplatz – und dies als Kommune der nördlichen Oberpfalz – aber auf dem Stockerl stehen wir noch lange nicht.”

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