Wirtschaftsclub Nordoberpfalz wird ein bisserl jünger und weiblicher

Weiden. Dank neuer Mitglieder wird der Club jünger und auch weiblicher. Weiterhin an der Spitze stehen wird Anton Braun. Er wurde bei den Neuwahlen in seinem Präsidenten-Amt bestätigt.

Die komplette Club-Führung mit ihrem Präsidenten Anton Braun (Vierter von links) wurde in ihren Ämtern bestätigt. Foto: Theo Kurtz

171 Mitglieder, 38.000 Beschäftigte, sieben Milliarden Euro Jahresumsatz. Da steckt ein Wumms dahinter. Eindrucksvolle Zahlen, die der Wirtschaftsclub Nordoberpfalz vorweisen kann. An seiner Spitze wird weiterhin Anton Braun stehen. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung sprachen die Mitglieder dem alten und neuen Präsidenten ihr Vertrauen aus. Doch nicht nur der Geschäftsführer von Cyberport IT-Services aus Altenstadt/WN wird weitermachen. Auch die komplette übrige Clubführung wird einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

2022 – ein komplexes Jahr

Zuvor ließ Braun das “komplexe Jahr” 2022 Revue passieren. Es war geprägt vom Ukraine-Krieg, der Inflation, gestörten Lieferketten und explodierenden Energiepreisen. Rahmenbedingungen, die auch den Club-Mitgliedern und deren Beschäftigten zu schaffen machten. Und der wiedergewählte Präsident blickt durchaus mit Sorgen in das Jahr 2023.

Themen wie die Bankenkrise oder ein drohender Black-Out sind nicht vom Tisch. Denn zum 1. April werden die letzten drei bundesdeutschen Kernkraftwerke vom Netz genommen. Nicht gerade Stimmungsaufheller sind Ankündigungen aus der Automobilbranche, die angesichts der hohen Energiekosten Produktionsstätten ins Ausland verlagern will. “Alleine in der Metropolregion Nürnberg sind 100.000 Arbeitsplätze von der Automobilbranche abhängig”, unterstreicht Braun deren Bedeutung.

Braun bleibt Optimist

Der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs, der Abbau der Bürokratie, aber auch der dringend notwendige Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland, sind für Braun die Herausforderungen, die angepackt werden müssen. Gleichzeitig plädierte er dafür, offen für Veränderungen zu sein. So regte er an, in den Unternehmen Arbeitskonzepte zu entwickeln, um die Arbeitsvorstellungen der Mitglieder der Generation Z und der altgedienten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Betrieb unter einen Hut bringen zu können. Trotz aller Krisen, Sorgen und Unwägbarkeiten: “Ich kann gar nicht anders, als optimistisch in die Zukunft zu blicken”, betonte er mit einem Lächeln. “Wir als Wirtschaftsclub sind eine tolle Gemeinschaft, in dem das Miteinander ganz großgeschrieben wird.”

Die neuen Clubmitglieder (von links): Andreas Hecht, Katharina Weber, Anita Regler, Wolfgang Auer und Yilmaz Senger. Foto: Theo Kurtz

Willkommen im Club

Erfreulich: Vizepräsidentin Cornelia Gebell konnte mit Wolfgang Auer (Ebermannsdorf), Yilmaz Senger (Schwarzenbach), Andreas Hecht (Weiden), Anita Regler (Altenstadt/WN) und Katharina Weber (Weiherhammer) fünf Neuzugänge im Club willkommen heißen. Damit konnte nicht nur die Zahl der Mitglieder, die sich bei aktuell 171 eingependelt hat, stabil gehalten werden, es erhöht sich auch der Frauenanteil auf rund elf Prozent. “Als ich angefangen habe, war ich die einzige Frau”, erinnert sie sich. Und das Quintett hilft mit, den Altersschnitt der Mitglieder zu senken. Der liegt bei 59 Jahren.

Marketingprojekt “Nordoberpfalz” hängt

Ein bisserl verschnupft war hingegen der zweite Vizepräsident Christian Fröhlich. Denn mit der Wirtschaftsmarke “Nordoberpfalz” geht es nicht weiter. Schon seit ein paar Jahren versucht der Club für das Projekt, in das man bereits viel Zeit und Engagement investiert hat, Fördergelder zu bekommen. Ziel dieser Marketingkampagne ist es unter anderem, Landflucht zu verhindern, aber auch qualifizierten Leuten die Rückkehr in die angestammte Heimat schmackhaft zu machen und so die Wirtschaft beim Thema Fachkräftemangel zu unterstützen. “Wir kommen aber damit beim Heimatministerium in Nürnberg nicht voran”, erzählt Fröhlich. Es gebe immer neue Ansprechpartner und Änderungswünsche bei der Ausgestaltung des Förderantrags. Er setzt jetzt auf die Unterstützung durch Heimatminister Albert Füracker, dem in einem persönlichen Gespräch das Vorhaben vorgestellt werden soll.

Starnberger Wirtschaftsförderer kommt

Wie wichtig eine starke Regionenmarke ist, wird am 13. Juni der Starnberger Wirtschaftsförderer Christoph Winkelkötter erläutern. Die Oberbayern sind mit ihrem Label StarnbergAmmersee bereits erfolgreich unterwegs. Der Wirtschaftsclub hat Winkelkötter zu einem gemeinsamen Gespräch mit Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer und den beiden Landräten Roland Grillmeier (Tirschenreuth) und Andreas Meier (Neustadt/WN) in die Nordoberpfalz eingeladen.

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