Zahlen gehen steil nach oben: Kinder wollen zur Feuerwehr

Neustadt/WN. Die Feuerwehren erlebten 2023 einen starken Zulauf von Kindern. Aktuell gibt es im Landkreis Neustadt/WN 20 Kinderfeuerwehren mit 168 Mädchen (+39 Prozent) und 225 Buben (+9 Prozent).

Mädchen bei der Feuerwehr, hier bei Jugendcup. Foto: Feuerwehr Floß

“Das stimmt mich sehr froh. Da schiebt was nach”, sagte Kreisbrandrat Marco Saller bei der Jahrespressekonferenz am Dienstag. Die Anzahl von Mädchen und Jungen in Kinderfeuerwehren ist um 20 Prozent angestiegen. Der Zuwachs bei den Jugendfeuerwehranwärtern liegt bei 6,3 Prozent. Das Ganze hat einen positiven Nebeneffekt: Saller kennt einige sehr positive Beispiele, in denen Quereinsteiger über die Kinderbetreuung zur Feuerwehr kamen.

Die Kinder werden angezogen von “Spiel, Spaß, Action” und den Fahrzeugen. Und gerade in der ländlichen Struktur gelte: “Die Vorfahren waren alle in der Feuerwehr.” Saller sieht noch einen Pluspunkt: In der Feuerwehr gebe es Wertevermittlung, gewisse Struktur und Ordnung. “Ich glaube, dass sich unsere jungen Leute auch im sozialen Leben und im Berufsleben einmal leichter tun.”

Kreisbrandrat für Erweiterung der Altersgrenze

Generell stehen die Feuerwehren im Landkreis Neustadt/WN gut da. Die 38 Gemeinden können sich auf 115 Feuerwehren verlassen, davon 113 freiwillig und 2 Werkfeuerwehren. Die Feuerwehr Gröbenstädt sei mit Beschluss des Marktrats Moosbach aufgelöst worden, so Saller. Der Feuerwehrverein bleibt bestehen. Der Markt Moosbach bleibt mit 9 Feuerwehren trotzdem die Gemeinde im Landkreis mit den meisten Feuerwehren.

Die Landkreisfeuerwehren zählen 4655 Einsatzkräfte, das entspricht einem minimalen Rückgang um 0,73 Prozent. “Das ist ein konstantes Niveau”, sagt Saller zufrieden. Die Altersgrenze von 60 ist schon vor Jahren aufgehoben worden. Inzwischen gilt 65 Jahre als Limit. Wird das weiter ausgeweitet? “Die Diskussion ist da.”

Saller für Verschiebung der Altersgrenze

Der Kreisbrandrat wäre dafür. Das Rentenalter sei inzwischen auch auf 67 Jahre nach hinten verlegt worden. “Das ist ein rationales Argument: Man sollte sich dafür aussprechen, dass man mit dem Rentenalter auch die Altersgrenze im Feuerwehrgesetz ausweitet.” Saller: “Wieso sollte ein fitter 66-Jähriger, der im Ruhestand die Zeit hätte, keinen Feuerwehrdienst leisten?”

Feuerwehr Landkreis Kreisbrandrat
Kreisbrandrat Marco Saller. Foto: Christine Ascherl

Wieso sollte ein fitter 66-Jähriger, der im Ruhestand die Zeit hätte, keinen Feuerwehrdienst leisten? Kreisbrandrat Marco Saller

Hochmodernes Trainingszentrum

Die Jahrespressekonferenz der Kreisbrandinspektion Neustadt/WN fand im Bayerischen Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) im Gewerbepark in Neuhaus (Windischeschenbach) an der A93 statt. In der Trainings- und Simulationshalle werden Einsatzkräfte aus ganz Bayern auf besondere Einsatzlagen vorbereitet.

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