Eine Institution wird 100 – Gedanken zum Weltspartag
Nordoberpfalz. Am 30. Oktober feiert der Weltspartag sein 100-jähriges Bestehen, wobei die Deutschen trotz sinkender Zinsen bei Spar- und Girokonten weiterhin eine hohe Sparquote zeigen. Zuletzt hat die EZB die Zinsen gesenkt, was Anlegern, die auf traditionelle Sparmethoden setzen, weniger Rendite verspricht.
Am 30. Oktober ist Weltspartag. Nachdem so mancher den allseits beliebten Tag angesichts des lange vorhandenen „Nullzins“ bereits am Ende sah, hat er in den letzten beiden Jahren dank steigender Zinsen ein markantes Revival gefeiert. Zuletzt haben die Notenbanken diese jedoch wieder gesenkt. Was macht am meisten Sinn?
Der Erfolg gibt den Erfindern Recht
100 Jahre ist er alt, hat einen Weltkrieg, eine Währungsreform, zahlreiche Krisen und Regierungen überstanden und sich zu einer Institution gemausert: Der gute alte Weltspartag. Ziel des Ganzen war die Bildung eines Spargedankens und der finanziellen Bildung. Der Erfolg ist erkennbar: So zählen die Deutschen weiterhin zu den Sparweltmeistern und weisen eine sehr ansehnliche Sparquote von über 10% aus. Und das seit Jahren.
Ein bedeutender Teil liegt hierbei auf Girokonten und Sparkonten. Gemäß einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen von Frühjahr nutzen mehr als 40% das Girokonto und etwa 35% das Sparkonto für Ihre Rücklagen. Tendenz fallend, denn in den letzten Jahren ist der Anteil an Investmentfonds, ETF, und Aktiensparern wieder gestiegen. Der Hauptgrund hierfür: Mit Aktien- und Investmentanlagen konnte man in den letzten Jahren ordentlich verdienen, während auf dem Girokonto meist keine Verzinsung gewährt wird. Der Zins für Sparkonten hat sich zwar nach vielen Jahren homöopathischer Zinsen wieder gesteigert, liegt jedoch noch immer deutlich unter der Inflationsrate.
Wieviel Zinsen realistisch sind
Nachdem die Preissteigerung zuletzt wieder Richtung des Zielwerts von 2% gefallen ist, hat die EZB bereits drei Zinssenkungen im laufenden Jahr vorgenommen. Der am Finanzmarkt ausschlaggebende Einlagezins der EZB liegt nun nur noch bei 3,25%. Tendenz weiter fallend. Im Dezember wird der nächste Schritt nach unten erwartet. Für Anleger, die auf Girokonto, Sparbuch und Festgeld setzten, bedeutet das nichts Gutes: Die Zinsen sinken. Waren im letzten Jahr teilweise noch Angebote von 3% und mehr möglich, findet man aktuell bei heimischen Banken kaum noch „die 2“ vor dem Komma. Auch die DZ Bank hat in einer Studie die hohe Liquidität auf Giro-, Spar- und Tagesgeldkonten untersucht. So wären die Deutschen in Summe deutlich vermögender, wenn sie nicht so viel auf Zinsanlagen setzten würden. Allein im laufenden Jahr haben Aktien und Gold zweistellig zulegen können. Langfristige Beobachtungen bei Dax, MSCI World und Dow Jones zeigen, dass Standardaktien unter Schwankungen über lange Zeiträume im Schnitt um etwa 8% pro Jahr zulegen. Auch mit Sachwerten wie Gold und Immobilien wäre man die letzten 25 Jahre besser gefahren als mit Spareinlagen.
Aktien für die Rente?
Je länger man Zeit hat, desto besser. Insbesondere für Kinder empfehlen sich Sparpläne und regelmäßige Ansparungen im Aktien-, ETF- bzw. Fondsbereich. Neben der DZ Bank und hat hierauf die oberpfälzer Finanzseite anlageautomat24.de in Kooperation mit Börse Express unter dem Titel „Entspannt in Rente“ bereits im letzten Jahr hingewiesen. So eignen sich Vermögenswirksame Leistungen, Kindergeld sowie Sparpläne der Eltern und Großeltern für Kinder zum Vermögensaufbau mit Aktienanlagen. Eine Empfehlung, die in den letzten Jahren nicht nur Anlageberater Stefan Meiler aus Flossenbürg und Vermögensverwalter Wolfgang Meier aus Amberg auf OberpfalzECHO abgegeben haben. Die Politik will mit geförderten Altersvorsorge-Depots sowie Aktienansparungen in der Rentenversicherung mitmischen. Auch wenn dies die Situation in der gesetzlichen Rentenversicherung in den nächsten 15 Jahren kaum verbessern wird, werden es jüngere Jahrgänge zu schätzen wissen. Getreu dem Motto: Lieber spät als nie. Vorausgesetzt, die Pläne werden umgesetzt und von den folgenden Regierungskoalitionen durchgehalten.
Was ist mit Zinsen?
Anleger, die die Gewissheit mit festem Zins und Verfügbarkeit schätzen, müssen sich hingegen wieder mit deutlich weniger Rendite zufrieden geben. So zeigt ein Blick auf die Angebote regionaler Banken im Zinsbereich, dass die sinkenden Leitzinsen bereits wirken. Selbst für Anlagen im mehreren Jahren Laufzeit sind kaum 2% drin. Sicherheit hat nun mal ihren Preis.
Auch hier liefert anlageautomat24.de eine Anregung. So arbeitet die oberpfälzer Seite mit Weltsparen, eine Marke der deutschen Raisin Bank, zusammen. Eine Art Amazon für Festgelder, wie der kostenfreie Download „Wer heute spart, hat morgen was“ zeigt. So bietet beispielsweise die bonitätsmäßig erstklassige schwedische TFBank derzeit weithin 3% Zins. Für Anlagen von 1 bis 5 Jahre. Auch mit deutschen Banken sind für diese Laufzeiten mehr als 2,5% pro Jahr möglich. So bietet die VR Bank Schwandorf Regensburg über Weltsparen auf 1 Jahr 2,6%. Wichtig ist: Man sollte je nach Land und Bank auf die Einlagensicherung, die Maximalbeträge sowie die Quellensteuer achten. Es gibt also durchaus Möglichkeiten, mehr aus seinem Ersparten zu machen. Vor 100 Jahren war die Einführung des Weltspartags der erste Schritt, die deutschen Bürger den Spargedanken näher zu bringen. Egal ob Aktieninvestment oder Festgeld, egal ob regionale Bank und hiesiger Vermögensberater, es empfiehlt sich, das Gespräch zu suchen und sich zu informieren.
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