KZ-Gedenkstätte Flossenbürg: DGB-Jugend gedenkt der Novemberpogrome 1938

Flossenbürg. Am 7. November 2024 gedachten 140 Schüler mit der DGB-Jugend Bayern der Novemberpogrome 1938 in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Schweigeminute im „Tal des Todes“. Von links Martin Oswald, Bruno Lehmeier (Bezirksrat), Anna Gmeiner (DGB-Bezirksjugendsekretärin), Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler (SPD), Holger Grießhammer, SPD-Fraktionsvorsitzender. Foto: Dominik Brütting

Gedenken an die Novemberpogrome

Am Donnerstag organisierte die DGB-Jugend Bayern anlässlich der Novemberpogrome im Jahr 1938 eine Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Drei Schulklassen aus Hof, Pottenstein und Regensburg präsentierten bei der Feierlichkeit eigene Beiträge, um an NS-Opfer zu erinnern. Seit 1958 gedenkt die bayerische Gewerkschaftsjugend der Novemberpogrome im Jahr 1938. Unter dem Motto „Erinnern heißt kämpfen!“ möchte die DGB-Jugend eine nachdenkliche und kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Auch in der Gegenwart ist es Auftrag für alle demokratischen Kräfte, den Versuchen einer Umdeutung und Verharmlosung der NS-Verbrechen entschieden entgegenzutreten und ein erneutes Erstarken faschistischer Kräfte zu unterbinden. Für die DGB-Jugend Bayern ist das Gedenken untrennbar verbunden mit der moralischen und politischen Verpflichtung, für eine menschenwürdige und solidarische Zukunft zu sorgen.

Martin Oswald, Jugendsekretär der DGB-Jugend in der Oberpfalz, erläuterte in seiner Ansprache das Gedenkmotto „Erinnern heißt kämpfen“. Gewerkschaften würden aus dem Erinnern stets auch einen Handlungsauftrag ableiten. „Wir bekämpfen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus überall und auf allen Ebenen. In der Schule, im Betrieb, auf der Straße,“ so Oswald. Die Gewerkschaftsbewegung sei „solidarisch mit Menschen, die gedemütigt und entrechtet werden, die verfolgt werden, die auf der Flucht sind und um ihre Existenz und ihr Leben fürchten müssen.“ Auch mit Blick auf das Wiedererstarken antisemitischer Kräfte richtete Oswald an die etwa 140 anwesenden Schülerinnen und Schüler den Appell, sich einzumischen und Menschenfeinden Paroli zu bieten.

Schulbeiträge zum Gedenken

Schülerinnen und Schüler des Schiller-Gymnasiums Hof, der Graf-Botho-Mittelschule Pottenstein und der Albert-Schweitzer-Realschule Regensburg präsentierten im Rahmen der Gedenkveranstaltung eigens gestaltete Erinnerungsbeiträge, die von Musikstücken bis zur Vorstellung von Biografien und Schicksalen von ermordeten sowie überlebenden KZ-Häftlingen reichten.

DGB-Bezirksjugendsekretärin Anna Gmeiner dankt den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement und betont: „Das Leid der Opfer darf nie vergessen werden. Und dass ähnliche Grausamkeiten niemals wieder geschehen, ist insbesondere Aufgabe der jungen Generation.“

An der Feierlichkeit nahm auch eine Klasse der Berufsschule im tschechischen Domažlice teil und richtete ein Grußwort an die Anwesenden. Die Schülerinnen und Schüler reisten mit einer Delegation der tschechischen Metallgewerkschaft OS KOVO unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Ivo Kužel an, der in seiner Ansprache die langjährige grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der tschechischen und der bayerischen Gewerkschaftsbewegung herausstellte.

Unter den über 160 Anwesenden befanden sich neben Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern aus der gesamten Oberpfalz, wie etwa ver.di-Geschäftsführer Alexander Gröbner, auch der Bürgermeister der Marktgemeinde Floß, Robert Lindner, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag, Holger Grießhammer, die SPD-Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler sowie der Oberpfälzer Bezirksrat Bruno Lehmeier (ebenfalls SPD).

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung legten die Schülerinnen und Schüler bei einer Schweigeminute im „Tal des Todes“ Kränze ab, die von der Grünen- und der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag sowie der DGB-Jugend gestiftet wurden.

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Schüler der Albert-Schweitzer-Realschule Regensburg bei ihrem Gedenkbeitrag. Foto: Anna Gmeiner
Martin Oswald bei der Begrüßung. Foto: Dominik Brütting

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