Mahnwache in Schwandorf für Frieden in der Ukraine
Schwandorf. Bei Frosttemperaturen hielt die DFG-VK eine Mahnwache in Schwandorf ab, um auf Verhandlungsmöglichkeiten zur Beendigung des Ukraine-Krieges und auf soziale Verteidigung hinzuweisen. Sie informierten auch über Kriegsdienstverweigerung und kritisierten die geringe Asylbewilligung für russische Deserteure.
In Schwandorf fand eine Mahnwache mit dem Titel „Stoppt das Töten in der Ukraine“ statt. Organisiert von der DFG-VK, der ältesten und größten pazifistischen Organisation Deutschlands, zog die Veranstaltung trotz frostiger Temperaturen Teilnehmer an, die sich für Verhandlungsmöglichkeiten zur Beendigung des Ukraine-Krieges einsetzen. Sie plädieren für eine soziale Verteidigung anstelle militärischer Konfrontation und bieten auch Informationen zur Kriegsdienstverweigerung.
Verhandlungen und soziale Verteidigung im Fokus
Aktive der DFG-VK brachten ihre Botschaft durch verschiedene Installationen zum Ausdruck. Schwarze Sensen symbolisierten beispielsweise, wie die Finanzierung wichtiger Zukunftsthemen zugunsten des Bundeswehr-Sondervermögens gekürzt wird. Ein besonderes Augenmerk lag auf der schwierigen Situation russischer Deserteure, von denen nur wenige in Deutschland Asyl erhalten haben. Die Zahlen sind ernüchternd: Von etwa 2.500 Anträgen wurden bis Mai 2023 lediglich 55 bewilligt.
Die Pazifisten setzen auch ein Zeichen gegen die militärische Verteidigungsstrategie, indem sie das Versagen bei der Etablierung friedlicher und zivilstaatlicher Strukturen in Einsatzgebieten wie Afghanistan und Mali kritisieren. „Dagegen konnten sie bei Seuchenbekämpfung, Kinder-Suchaktionen und Hochwasserschutz zeigen, dass sie tatsächlich was drauf haben“, betont Willi Rester, Bezirkssprecher der DFG-VK. Seiner Meinung nach seien dafür weder Panzer noch Kampfflugzeuge, sondern vielmehr praktische Arbeitskleidung nötig.
Militärdienstverweigerung und Beratungsangebot
Die DFG-VK macht auf ihre Beratungsangebote zur Kriegsdienstverweigerung aufmerksam, deren Nachfrage zum Jahresende voraussichtlich auf 2.000 Männer ansteigen wird. Ebenso erreichen die Gruppierung die ersten Anfragen zur Verweigerung des sogenannten Pistorius-Fragebogens.
In den 1960er bis 1970er Jahren war die DFG-VK eine Schlüsselorganisation in der Beratung von Kriegsdienstverweigerern. Ihre fortwährende Arbeit zeigt einmal mehr, dass Sicherheit neu gedacht werden muss – nicht durch die Stärkung militärischer Mittel, sondern durch gewaltfreie Konfliktlösung, soziale Verteidigung und zivilen Widerstand.
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