ÖDP fordert Schließung des Flugplatzes in Weiden

Weiden. Der ÖDP-Kreisverband fordert die Schließung des Verkehrslandeplatzes zur Beendigung finanzieller Schwierigkeiten und Erwägung alternativer Nutzung zur Einnahmeerzielung.

Mitglieder des ÖDP-Kreisverbandes Nordoberpfalz, mit Christian Wallmeyer, Kreisvorsitzendem links hinten und Günther Sparrer, Schatzmeister rechts, stellten sich zum Erinnerungsbild. Foto: Reinhard Kreuzer

Der ÖDP Kreisverband Nordoberpfalz hat nach einer Versammlung in der Zoiglschänke „Zur Gerechtsamkeit“ in Weiden-Neunkirchen entschieden, sich für die sofortige Streichung klimaschädlicher Subventionen einzusetzen. Die Forderung beinhaltet eine gerechte Verteilung der Steuerlast in Weiden und im Bund. Kreisvorsitzender Christian Wallmeyer präsentierte die Tagesordnung, bei der besonders der Punkt „Flugplatz Latsch“ im Fokus stand.

Debatte um den Flugplatz

„Bisherige Bemühungen der Bürgerinitiative gegen Fluglärm hatten seit 2021 leider nur wenig Erfolg zur Reduzierung der Flugzahlen auf ein erträgliches Maß“, berichtete Günther Sparrer, Mitglied der Bürgerinitiative (BI). Es wurde erwogen, dass Planungen der Stadt Weiden zur Verpachtung als mögliche Lösung aus der Finanzkrise dienen könnten. Jedoch äußerten sich die Mitglieder besorgt darüber, dass die finanzielle Last für Erhaltungsinvestitionen weiterhin bei der Stadt verbleiben würde. Ein möglicher Pächter hätte vorrangig Interesse an niedriger Pacht und hohen Flugbewegungszahlen, was die Situation für die Stadt Weiden nicht verbessern würde.

Die Lösung: Schließung und Umwidmung

Nach intensiven Diskussionen setzte sich die Meinung durch, dass eine Schließung des Verkehrslandeplatzes die finanzielle Belastung für die Stadt beenden könnte. Ausgenommen wären davon die Operationen des Rettungshubschraubers. Die Versammlung forderte einstimmig die Stadt Weiden auf, den Flugplatz zu schließen und die freiwerdenden Flächen einer Bürgerenergie-Genossenschaft für „Erneuerbare Energien“ zu verpachten. Eine Alternative wäre die Erschließung als Gewerbegebiet mit energetischer Nutzung der Dachflächen.

Möglicher finanzieller Umschwung für Weiden

„Die Stadt Weiden könnte so ihr bisheriges Defizit von 100.000 Euro pro Jahr und den Investitionsstau von mehreren hunderttausend Euro für Tower, Landebahn und Tankanlage einsparen. Stattdessen hätte die Stadt sofort feste jährliche Einnahmen“, fasste Wallmeyer zusammen. Diese Einnahmen könnten für notwendige Projekte, wie Schulsanierungen oder Renovierungen städtischer Einrichtungen, verwendet werden. Durch eine Bürgerbeteiligung wären zusätzlich keine externen Investoren erforderlich, und die Erträge sowie der günstige Strom blieben bei den Weidener Bürgern.

Die ÖDP sieht in diesem Vorschlag eine sinnvolle ökologische und demokratische Lösung und plant, in der nächsten Kreisversammlung einen Geschäftsführer einer Bürgerenergie-Gesellschaft als Referenten einzuladen.

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1 Kommentare

Thomas W. - 07.11.2024

Flugplätze sind, genauso wie Strassen, Schifffahrtswege, Land- und Forstwirtschaftswege, allgemeine und wichtige Infrastruktur und kosten im Unterhalt einen vernachlässigbaren Bruchteil des Unterhalts für Strassen oder Wasserwege. Im Falle der Ahrtal-Katastrophe war der Flugplatz Bad Neuenahr plötzlich wichtig als Stützpunkt für Rettungs/Material-Flieger, bei Bränden im Harz, werden die umliegenden Flugplätze regelmäßig Stützpunkte für Löschflugzeuge. In Unfall- und Katastrophenfällen sind Flugplätze für Luftrettung Gold wert! Die Kurzsichtigkeit von Kontra-Flugplatz-Initiativen, die nur der Ideologie „Fliegen ist unnötig“ nachrennen, ist in Deutschland unfassbar. Unsere europäischen Nachbarn haben das – auch hinsichtlich des Wertes von Flugplätzen zu Verteidigungszwecken – deutlich besser begriffen.