Stadt Amberg gibt dem Klinikum zwei Finanzspritzen: Haushaltsplan 2025 stellt Weichen für herausfordernde Zukunft

Amberg. Die Stadt Amberg plant 2025 zwei Finanzspritzen für das Klinikum mit insgesamt 18,5 Millionen Euro, trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und einer stabilen Finanzlage. Der Haushaltsplan sieht eine Erhöhung um 22,63 Millionen Euro vor, um Industriegebiete auszubauen und Infrastruktur zu verbessern.

Finanzspritzen für das Klinikum St. Marien, verabreicht von Oberbürgermeister Michael Cerny (links) und Kämmerer Jens Wein, belasten den Haushalt 2025. Foto: Sibylle Sandner/Stadt Amberg

Die Stadt Amberg verteidigt ihre Finanzstrategie für das Jahr 2025 und setzt dabei auf eine doppelte Unterstützung für das Klinikum St. Marien. Trotz der Herausforderungen, welche die Bundesregierung durch die Krankenhausreform darstellt, wurden für das Krankenhaus insgesamt 18,5 Millionen Euro vorgesehen. Diese Summe teilt sich auf in 11,5 Millionen Euro als Liquiditätsreserve und 7 Millionen Euro als Kapitalrücklage. Oberbürgermeister Michael Cerny betont: „Diese Beträge fehlen uns nun an anderen Stellen“. Die Stadt rechnet auch in den kommenden Jahren mit weiteren Zuschüssen für das Krankenhaus.

Stabiles wirtschaftliches Fundament trotz Krisen

Der Finanzhaushalt 2025 zeigt, dass Amberg auf einem stabilen Fundament steht. Obwohl die letzten Jahre durch die Corona-Pandemie und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges wirtschaftlich herausfordernd waren, konnte die Stadt sowohl ihre Schulden auf 20,8 Millionen Euro reduzieren, als auch ihre Rücklagen auf etwa 31,7 Millionen Euro erhöhen. Jens Wein, der Kämmerer der Stadt, erklärt: „Eigentlich ist die finanzielle Lage der Stadt in Ordnung, wenn die kriselnde Wirtschaft und das Klinikum nicht wären“.

Zukunftsorientierte Investitionen

Das Gesamtvolumen des Haushalts 2025 beträgt 223,77 Millionen Euro, was eine Steigerung um 11,25 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Ein Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Industrie- und Gewerbegebieten, mit dem Ziel, neue Unternehmen anzusiedeln. Dazu gehören beträchtliche Investitionen in die Infrastruktur, beispielsweise der Abschluss der Kanalarbeiten im Industriegebiet Nord wie auch die Erschließung neuer Flächen im Gewerbegebiet West.

Trotz eines Rückgangs der Gewerbesteuer sollen diese Maßnahmen langfristig zu stabilen Einnahmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze führen. Darüber hinaus sind Investitionen in die Bildungsinfrastruktur vorgesehen, wie der Ausbau von Grundschulen für den Ganztagsbetrieb und verschiedenste Sanierungsmaßnahmen, unter anderem am Rathaus und der Feuerwache.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Förderung der Energieeffizienz durch die Installation neuer Steuerungsanlagen in städtischen Gebäuden, den Aufbau von E-Mobil-Ladesäulen und die Planung einer Photovoltaikanlage auf dem Amberger Congress Centrum.

Langfristige Herausforderungen

Trotz der positiven Ansätze im Haushalt 2025 gibt Kämmerer Wein zu bedenken: „Mit Bauchschmerzen ist dies momentan noch darstellbar, aber auf Dauer nicht mehr zu leisten“. Die Stadt sieht sich weiterhin vor großen Herausforderungen, unter anderem durch die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage und die Belastungen durch die Unterstützung des Klinikums. Dennoch unterstreicht die Stadt ihr Bemühen, nicht nur Pflichtaufgaben zu erfüllen, sondern auch gestalterisch tätig zu sein und finanziellen Spielraum für zukunftsorientierte Maßnahmen zu schaffen.

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