Zukunft und Herausforderungen des Kfz-Gewerbes in Bayern
Weiden. Albert Vetterl betont die Bedeutung von Elektromobilität und Technologieoffenheit für die Zukunft des KFZ-Gewerbes bei der Jahreshauptversammlung in Weiden. Trotz Herausforderungen gibt es keine Pleitewelle im bayerischen Kfz-Gewerbe, das 125.000 Mitarbeiter und 15.000 Auszubildende beschäftigt.

Bei der Jahreshauptversammlung des KFZ-Fachvereins Weiden und nördliche Oberpfalz e.V im Handwerkerhaus, sprach der ehemalige Präsident und Landesinnungsmeister, jetzt Ehrenpräsident des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes, Albert Vetterl aus Teublitz, Klartext über die Zukunft des KFZ-Gewerbes. Der derzeitige Vorsitzende, Josef Schärtl, begrüßte die außergewöhnlich hohe Anzahl an Mitgliedern, die zur Versammlung gekommen waren, und drückte seinen Dank aus.
Die Zukunft des Autohandels im Blick
„Bayern ist ein Autoland und wird es auch bleiben“ verkündete Vetterl in seiner Rede. Diese Aussage bekräftigte er mit persönlichen Gesprächen mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Laut Vetterl stehen das bayerische KFZ-Gewerbe und die Autobranche insgesamt vor großen Veränderungen, die nicht nur durch politische Vorgaben aus Berlin und Brüssel, wie das Verbrennerverbot und Flottengrenzwerte für CO₂, bestimmt werden. Eine aktuelle Herausforderung sei auch die Unterschätzung der chinesischen Konkurrenz. Die Entwicklung, dass Autos immer größer und teurer werden und „Brot-Butter“-Modelle verschwinden, setzt Zulieferer und das KFZ-Gewerbe unter Druck und führt zu einem Rückgang der Neuwagenzulassungen.
Keine Pleitewelle trotz Herausforderungen
Trotz der Berichte über Insolvenzen im KFZ-Gewerbe gibt es laut Vetterl aktuell keine Pleitewelle unter den Kfz-Betrieben. Bayern zählt 7.000 Kfz-Innungsbetriebe mit einer hohen Werkstattauslastung. In diesen Betrieben sind 125.000 Mitarbeiter und 15.000 Auszubildende beschäftigt. Die Zahl der Eintragungen in der Handwerksrolle ist trotz einiger Krisen, wie der Diesel-Affäre, der Coronavirus-Pandemie und der politischen Lage in Berlin, in den vergangenen zehn Jahren leicht angestiegen.
Blick richtet sich auf die Zukunft
Das KFZ-Gewerbe steht vor neuen Aufgaben, die nicht nur technischer Natur sind, sondern auch im „back office“, im Marketing, im Kundendialog und insbesonder mit der „Künstlichen Intelligenz“ (KI) liegen. Vetterl sieht die Werkstätten trotz der Entwicklung zum autonomen Fahren als zukunftssichere Orte. Die Branche benötigt nicht nur Erfinder und Ingenieure, sondern auch Praktiker vor Ort, „die erklären, verkaufen, in Schuss halten und reparieren können.“ Ein Schlüssel für die Mobilität von morgen ist nach Vetterls Ansicht die Technologieoffenheit. Förderungen und eine bessere Ladeinfrastruktur könnten dazu beitragen, dass die Elektromobilität einen neuen Aufschwung erlebt. Mit Wasserstoff im Nutzfahrzeugbereich und Klimadiesel könnten Millionen von Bestandsfahrzeugen umweltfreundlicher genutzt werden.
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