Gewerkschaft fordert mehr Betriebsräte im Lebensmittel- und Gastgewerbe

Nordoberpfalz. Rund 6.300 Beschäftigte arbeiten in Weiden und in den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt/WN in der Lebensmittelbranche und im Gastgewerbe. Der Großteil ohne Betriebsrat, informiert die Gewerkschaft. Das solle sich ändern.

Auch in kleinen Restaurants oder Bäckereien sollten sich die Beschäftigten für einen Betriebsrat stark machen, fordert die Gewerkschaft.

„Betriebsräte helfen nicht nur, Jobs zu sichern. Sie geben auch kreative Impulse aus der Belegschaft an die Chefetage weiter und tragen dazu bei, Firmen fit für die Zukunft zu machen“, sagt Rainer Reißfelder von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Oberpfalz. In Kleinbetrieben würden viele Chefs die Gründung eines Betriebsrats blockieren, berichtet der Gewerkschafter.

Wenn man wisse, wie es geht, sei eine Betriebsratswahl allerdings etwas, vor dem niemand zurückschrecken müsse. Laut Angaben der NGG arbeiten im Lebensmittel- und Gastgewerbe 2.200 Beschäftigte im Kreis Neustadt/WN, 2.400 im Kreis Tirschenreuth und 1.700 in Weiden.

Betriebsrat wählen ist Grundrecht

Die Gewerkschaft bietet Unterstützung beim Aufbau einer Arbeitnehmervertretung – vom rechtlichen Know-how bis zum Organisationsmanagement. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die betriebliche Mitbestimmung sei. Dort, wo es Betriebsräte gebe, sei nicht nur häufiger das Kurzarbeitergeld aufgestockt worden. Auch beim Infektionsschutz am Arbeitsplatz komme es entscheidend auf die Mitsprache der Arbeitnehmervertreter an, so Reißfelder.

Die NGG appelliert daher an die Beschäftigten aus ihren Branchen, sich im eigenen Betrieb schon jetzt über die Kandidatinnen und Kandidaten zu informieren – oder sich selbst zur Wahl aufstellen zu lassen. „Einen Betriebsrat zu wählen, ist ein demokratisches Grundrecht, das jeder nutzen und nicht verschenken sollte. Schon in Betrieben ab fünf Mitarbeitern ist die Wahl möglich“, betont Reißfelder. Die Betriebsratswahlen beginnen im März 2022.

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