Wahlkreis Weiden-Neustadt-Tirschenreuth: So wählten die Städte und Gemeinden

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Die vorläufigen Endergebnisse liegen vor. Im gesamten Wahlkreis (WEN, NEW, TIR) ist die AfD (24,3 Prozent bei den Zweitstimmen) zweitstärkste Kraft hinter der CSU (40,4). Die SPD muss zweistellige Verluste hinnehmen (jetzt 11,7).

Das vorläufige Endergebnis für den Wahlkreis Weiden bei den Erststimmen. Quelle: weiden.de
  • Die CSU schneidet im ganzen Wahlkreis (WEN/NEW/TIR) deutlich über dem Bayernschnitt ab, im Landkreis Tirschenreuth mit satten 45,3 Prozent. Abgeordneter Albert Rupprecht ist wieder im Bundestag vertreten. Er ist seit 2002 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis. Sein Heimatort ist Albersrieth (Marktgemeinde Waldthurn).
  • Die AfD verdoppelt ihren Stimmenanteil im ganzen Wahlkreis. Ein Viertel der Weidener (24,5/24,6 Prozent) wählte AfD. In zwölf Wahllokalen überrundet die AfD die CSU sogar. Höchstes Ergebnis sind 45 Prozent in einem Wahllokal der Europa-Berufsschule (Stadtteil Stockenhut). Im Landkreis Neustadt/WN sind Eslarn (32,4) und Waidhaus (31,4) die Hochburgen der AfD. AfD-Abgeordneter Manfred Schiller kann sich seines Mandates sicher sein. Der Weidener Schiller (Jahrgang 1961) war im Juni 2024 nach der Europawahl in den Bundestag nachgerückt.
  • Die Sozialdemokraten verlieren im Landkreis Neustadt/WN sogar zweistellig. Sie stürzen auf 12,0/11,7 Prozent ab. Der SPD-Direktkandidat Gregor Forster ist chancenlos.
  • Freie-Wähler-Kandidat Hubert Schicker holt im Landkreis Tirschenreuth starke 10,2 Prozent.
  • Grünen-Direktkandidatin Anne Droste freut sich über ein stabiles Ergebnis. Die Grünen erreichen 4,9 Prozent bei den Erststimmen, 7,5 bei den Zweitstimmen – also etwa “plus/minus null”.
  • Einen Achtungserfolg erreichen die Linken. Ihre Direktkandidatin Julia Neumann erreicht in der Stadt Weiden 6,2 Prozent, bei den Zweitstimmen 6,0; im Wahlkreis sind es 4,1 Prozent, bei den Zweitstimmen 3,9 Prozent. Einzelkämpfer Konrad Dippel kommt auf 1,8 Prozent. FDP-Kandidat Theodor Klotz holt zumindest in seiner Heimatstadt Weiden 5,0 Prozent, ansonsten haben die Liberalen eine 3 vor dem Komma.
Das vorläufige Endergebnis im Wahlkreis Weiden. Der zweite, hellere Balken zeigt das Ergebnis von 2021. Die Linken werden in der amtlichen Grafik nicht aufgeführt. Sie erreichten im Wahlkreis Weiden 6,2 Prozent, bei den Zweitstimmen 6 Prozent. Quelle: weiden.de
Die Zweitstimmen im Wahlkreis Weiden. Quelle: weiden.de

[Update 20.55 Uhr] Im Landkreis Tirschenreuth ist ausgezählt. Die letzte Meldung kommt aus einem Wahllokal war aus der Verwaltungsgemeinschaft Kemnath.

Das Ergebnis im Landkreis Tirschenreuth (146 von 147 Wahllokalen)

  • CSU 45,3 Prozent Erststimmen, 41,8 Prozent Zweitstimmen, + 3,1 Prozent (Erststimme)
  • AfD 21,8; 23,6, +12 Prozent
  • SPD 10,4; 10,7, -9,4 Prozent
  • Freie Wähler 10,2; 7,6, -2,1 Prozent
  • Grüne 4,5; 5,3, -0,4 Prozent
  • FDP 2,0; 2,7, -2,1 Prozent
  • BSW 2,6

[Update 20.20 Uhr] Der Landkreis Neustadt/WN hat ausgezählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 85,6 Prozent.

Das Ergebnis im Landkreis Neustadt/WN

  • CSU 44,1 Prozent Erststimmen, 41,0 Prozent Zweitstimmen), + 6,6 Prozent (Erststimme)
  • AfD 23,4; 24,7, +13,1 Prozent
  • SPD 12,5; 11,9, -10,6 Prozent
  • Freie Wähler 6,1; 6,0, -1,2 Prozent
  • Grüne 4,6; 5,5, +0,1 Prozent
  • FDP 3,1; 3,0, -1,5 Prozent
  • BSW 2,4

[Update 20.10 Uhr] Die Stadt Weiden hat ausgezählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 78 Prozent.

Das Ergebnis in der Stadt Weiden

  • CSU 38,5 Prozent Erststimmen, 36,2 Prozent Zweitstimmen
  • AfD 24,5; 24,6
  • SPD 13,8; 13,1
  • Freie Wähler 3,5; 2,9
  • Grüne 6,4; 7,5
  • FDP 5,0; 3,9
  • BSW 3,0

[Update 20 Uhr] Zum Vergleich hier die Hochrechnungen für die ganze Bundesrepublik Deutschland um 20 Uhr: SPD 16,3 Prozent, CDU/CSU 28,6, Grüne 12,3, FDP 4,7, AfD 20,4, Linke 8,5, BSW 4,9.

[Update 19.58 Uhr] AfD-Abgeordneter Manfred Schiller ist klar wieder im Bundestag vertreten. In einem Statement gegenüber O-TV formulierte er seine Ziele: “Wir müssen bei Migration ansetzen, die Grenzen dicht machen. Außerdem die Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen, Verbrenner-Aus und Heizungsgesetz abschaffen.”

Es läuft auf eine Zusammenarbeit mit CDU/CSU und SPD hinaus. Der gescheiterte SPD-Direktkandidat Gregor Forster trägt das schlechte Ergebnis am Wahlabend im Rathaus in Weiden mit Fassung. Der SPD müsse es gelingen, ihr schlechtes Image loszuwerden. Er wird am Montag wieder ganz normal als Lehrer vor seiner Realschulklasse stehen. Forster befürchtet schwere Koalitionsverhandlungen. Die CDU/CSU sei eine andere als bei der früheren GroKo: “Mit dieser Besetzung – Merz, Glöckner, Spahn, Linnemann – wird es schwer, Themen für den Arbeitnehmer durchzusetzen.”

In Weiden bis zu 45 Prozent für die AfD

[Update 19.30 Uhr] Besonders hohe Zustimmung erfährt die AfD in Vohenstrauß, wo sie bei den Zweitstimmen über 29,7 Prozent einfährt (CSU 38,5), in Waidhaus sind es für die AfD sogar 31,4 Prozent. In Weiden gibt es das beste Ergebnis für die AfD in einem Wahllokal der Europa-Berufsschule (45 Prozent bei Erst- und Zweitstimmen).

Insgesamt liegt die AfD in Weiden in zehn Wahllokalen (Anm. d. Red.: am Ende werden es zwölf) vor der CSU, etwa im Evangelischen Gemeindehaus St. Markus (hier liegt die AfD mit 35,3 Prozent vor der CSU mit 30,4). In einem Wahllokal der Hammerwegschule liegt die AfD bei 42,5 Prozent (CSU 26,9). Überrundet wird die CSU in einer ganzen Reihe von Wahllokalen: etwa im Elly-Heuss-Gymnasium, im katholischen Pfarrheim St. Johannes, Europa-Berufsschule, Pfarrheim Herz Jesu, Stötznerschule, Teil der Rehbühlschule, Hans-Sauer-Schule. Auffallend: Bei den Briefwählern ist der AfD-Wähleranteil deutlich niedriger.

BSW und Linke spielen keine Rolle

[Update 19 Uhr] Überall ergibt sich derzeit das gleiche Bild: Die CSU freut sich über ein Plus, die AfD über ein Riesenplus. Die Grünen fahren in etwa das gleiche Ergebnis wie 2021 ein. Für die SPD ist es im Wahlkreis Weiden nach aktuellem Stand eine herbe Schlappe – die Stimmverluste liegen beinahe im zweistelligen Bereich. BSW und Linke spielen keine Rolle (2,6 bzw. 4 Prozent).

So hat die Stadt Weiden gewählt.

So wählten die Gemeinden im Landkreis Neustadt/WN.

Die Ergebnisse der Gemeinden im Landkreis Tirschenreuth.

Stand in Weiden, 19 Uhr.

[Update 18.55 Uhr] In Weiden sind aktuell elf Gebiete ausgezählt, bei den Erststimmen liegt die CSU mit 38,7 Prozent vor der AfD mit 24,2 Prozent und der SPD mit 14,0 Prozent (Grüne 6,1, FDP 4,9, Freie Wähler 3,8).

Im Landkreis Neustadt/WN ist man nach 66 von 147 Gebieten bei 42,8 Prozent für die CSU, 26 Prozent für die AfD, 12,4 für die SPD, 4,4 für die Grünen, 2,8 für die FDP und 5,9 für die Freien Wähler. Die Linken spielen mit 3,5 Prozent keine Rolle, ebenso wenig die BSW mit 2,3 Prozent.

Im Landkreis Tirschenreuth sind 88 von 147 Lokalen gezählt. Hier führt die CSU mit 44,7 Prozent vor der AfD mit 24,0 und der SPD mit 10,3. Die Freien Wähler kommen auf 9,2 Prozent, die Grünen auf 4,2, die FDP auf 2,1.

[Update 18.47 Uhr] Das Pfarrheim Herz Jesu in Weiden hat ausgezählt: Hier führt die AfD mit 33,5 Prozent bei den Erststimmen vor der CSU mit 33,5 Prozent; SPD 12,5, Grüne 6, FDP 2,9.

[Update 18.42 Uhr] Landkreis Neustadt/WN: Nach 15 Gebieten liegt Albert Rupprecht (CSU) deutlich vorne und hat mit 41,9 Prozent um 4,4 zugelegt. Schmerzhafte Verluste fährt bislang Gregor Forster für die SPD ein (11,4 Prozent, ein Minus von 11,8). Die Grünen bleiben gleich bei 4,7 Prozent (Minus 0,2 Prozent). Den höchsten Zugewinn kann die AfD verbuchen mit 27,9 Prozent und damit einem Plus von 17,6 Prozent.

Zwischenstand Landkreis Neustadt/WN.

[Update 18.31 Uhr] Das erste Ergebnis aus Weiden ist wie immer Muglhof. Hier liegt die CSU mit 47,4 Prozent vorne, SPD 1 Prozent, AfD 38,1 Prozent (Erststimmen). Muglhof ist der Heimatort des Weidener Direktkandidaten Manfred Schiller.

[Update 18.24 Uhr] Erste Ergebnisse aus dem Wahlkreis Weiden liegt vor. Erste Wahllokale sind ausgezählt (Teile von Plößberg, Neusorg, Tirschenreuth, Pechbrunn, Pullenreuth). Ergebnisse: CSU (Erststimmen 52,7 Prozent/Zweitstimmen 48,8), SPD (5,5/5,8), Grüne (2,4/2,7), FDP (1,1/2,5), AfD (23,8/25,7) , Freie Wähler (10,4, /7,2).

[Update 18.20 Uhr] Grünen-Direktkandidatin Anne Droste ist eingetroffen. Die aktuell 1,2-Prozent-Stimmenverlust wertet sie “noch nicht mal als blaues Auge”. Sie sieht damit die Schwerpunkte der Grünen bestätigt. Den Bürgern liege der Klimaschutz am Herzen. Als Krankenschwester wisse sie auch um die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels.

Kandidatin Anne Droste (Zweite von links) mit Parteifreunden der Grünen. Foto: Christine Ascherl
Enttäuschung, wenn auch nicht unerwartet: die SPD. Foto: Christine Ascherl

[Update 18.05 Uhr] Das ZDF zeigt erste Hochrechnungen. Ein Raunen geht durch die Reihen angesichts der deutlich geschrumpften SPD. Erste Statements kommen von Benjamin Zeitler, Fraktionsvorsitzender der CSU in Weiden: “Ziel ist, Deutschland wieder in Ordnung zu bringen. Mit dieser geschrumpften SPD wird uns das gelingen.”

Die CSU im Rathaus: (von links) Benjamin Zeitler und Ahmed El-Zein. Foto: Christine Ascherl
Die ersten Hochrechnungen zeigen ein deutliches Schrumpfen der SPD. CDU/CSU und AfD legen deutlich zu, ein blaues Auge wäre das Ergebnis für die Grünen. Foto: Christine Ascherl

[Update 17.55 Uhr] Im Weidener Rathaus können interessierte Politiker und Bürger das Eintrudeln der ersten Ergebnisse “live” verfolgen.

17.45 Uhr, im Weidener Rathaus treffen die ersten Interessierten ein. Im Bild Hausherr OB Jens Meyer (SPD, links), der Direktkandidat der SPD, Gregor Forster, und Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler. Foto: Christine Ascherl

Die Ergebnisse von 2021

Die Stadt Weiden bildet zusammen mit den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth den Wahlkreis 234 Weiden. 2021 war die CSU im Wahlkreis Weiden die stärkste Partei, sie erhielt 35,4 Prozent der Zweitstimmen. Ihr Vorsprung gegenüber der SPD (22,4 Prozent) betrug 13 Prozentpunkte. Es folgten AfD mit 11,3 Prozent, Freie Wähler mit 9,2, FDP mit 7,3 und die Grünen mit 7 Prozent.

Bei den Erststimmen holte sich damals CSU-Mann Albert Rupprecht das Direktmandat mit 38,5 Prozent, ebenso SPD-Politiker Uli Grötsch (22,5). Grötsch ist im März 2024 aus dem Bundestag ausgeschieden, weil er zum neuen Bundesbeauftragten der Polizei gewählt wurde. AfD-Direktkandidat Manfred Schiller bekam bei der letzten Wahl 10,3 Prozent und zog später als Nachrücker in den Bundestag ein. Freie-Wähler-Mann Tobias Groß kam auf 7,1 Prozent, Silke Klotz von der FDP auf 4,8 Prozent, die Grüne Anne Droste auf 5 Prozent, Einzelkämpfer Konrad Dippel fuhr 2021 7,1 Prozent ein.

Neun Direktkandidaten sind 2025 zugelassen:

  • Albert Rupprecht, Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU)
  • Gregor Forster, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Anneliese Droste, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)
  • Theodor Klotz, Freie Demokratische Partei (FDP)
  • Manfred Schiller, Alternative für Deutschland (AfD)
  • Hubert Schicker, FREIE WÄHLER (FREIE WÄHLER)
  • Julia Neumann, Die Linke (Die Linke)
  • Sebastian Sparrer, Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
  • Konrad Dippel, Einzelbewerber (Verantwortung für Frieden – Gesundheit – Gerechtigkeit +++ liegt in unserer Hand! Danke für Ihr Vertrauen!)

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1 Kommentare

Peter Pan - 23.02.2025

Herzlichen Glückwunsch an Afd warum soviel Stimmen aus dem Wahlkreis Herz Jesus