Weinlesefest 2025 in der Regionalbibliothek Weiden: Literatur, Musik und Begegnung
Weiden. Etwa 1.000 Besucherinnen und Besucher ließen sich das Weinlesefest in der Regionalbibliothek Weiden nicht entgehen. Unter dem Motto „Zwischen Literatur und Musik“ verwandelte sich die Bibliothek im Waldsassener Kasten für einen Abend in einen Treffpunkt für Literatur- und Musikinteressierte. Zwischen 17 und 22 Uhr bot die Veranstaltung eine Mischung aus Lesung, Musik und kulinarischem Angebot.
Autor Wolfgang Benkhardt stellte sein Buch „Von Hexen, Geistern und Verbrechern“ vor und sorgte in der Regionalbibliothek für eine stimmungsvolle Mischung aus Literatur, Musik und Wein.
Das Lesefest im Oktober gehört seit vielen Jahren zum festen Bestandteil des Weidener Kulturkalenders. Ziel ist es, Literatur und Begegnung miteinander zu verbinden. Gäste aller Altersgruppen nutzten die Gelegenheit, neue Autorinnen und Autoren kennenzulernen, sich auszutauschen und den Abend in angenehmer Atmosphäre zu verbringen.
Lesung von Wolfgang Benkhardt
Im Franz-Joachim-Behnisch-Saal stellte der Erbendorfer Autor und Journalist Wolfgang Benkhardt sein Buch „Von Hexen, Geistern und Verbrechern – Die unheimlichsten Orte in der Stadt Weiden und im Landkreis Neustadt an der Waldnaab“ vor. Begleitet wurde die Lesung von einer Multimedia-Präsentation mit stimmungsvollen Fotografien aus der Region. Dazu liefen sphärische Klänge, die die schaurige Stimmung der vorgestellten Geschichten unterstrichen.
In seinem Buch beschreibt Benkard historische und sagenhafte Orte der nördlichen Oberpfalz. Dazu gehören etwa die Geisterburg Waldau, die Flossenbürger Gedenkstätte oder das Windischeschenbacher „Galgenkatherl“. Die Geschichten verbinden regionale Überlieferungen mit geschichtlichen Hintergründen. „Mich interessiert das, was zwischen Legende und Realität liegt“, erklärte der Autor. Viele Zuhörer zeigten sich interessiert an den Verknüpfungen zwischen historischen Ereignissen und überlieferten Erzählungen.
Einblicke in regionale Geschichte und Kultur
Benkhardt möchte mit seinem Buch aufzeigen, wie Mythen, Sagen und historische Ereignisse das Selbstverständnis der Region prägen. Besonders im Fokus stehen dabei die kulturellen Besonderheiten der Nördlichen Oberpfalz. Der Autor betonte, dass Geschichten über Geister oder unheimliche Orte oft Spiegel gesellschaftlicher Werte und Ängste seien. Seine Recherchen führten ihn zu zahlreichen historischen Schauplätzen, die er dokumentierte und literarisch aufbereitete. Er bekannte auch: „Eigentlich bin ich ein Angsthase. Für die Bilder des Buches war ich oft Nachts unterwegs. Oft bekam ich beim Knacken von Ästen oder dem Schrei eines aufgeschreckten Vogels richtig heftige Gänsehaut!“
Die Lesung fand in einem überaus gut besuchten Saal statt. Das Publikum verfolgte die Präsentation aufmerksam. Das Raunen im Saal bei den vorgestellten magischen Orten verriet, dass viele Besucher die Orte kannten und gut einordnen konnten.
In jeder Geschichte steckt ein Körnchen Wahrheit
Nach der Multimediateil sprach Journalistin Katrin Pasieka-Zapf mit Benkhardt über die Entstehung des Buches. Der Autor erklärte, dass ihn die journalistische Arbeit zu diesem Thema geführt habe: „Als Journalist beschäftigt man sich oft mit dem Tagesgeschehen. Bücher ermöglichen, Themen tiefgehender zu beleuchten.“ Die Entstehung des Buches habe mehrere Jahre gedauert. Recherchen und Interviews mit Zeitzeugen hätten eine wichtige Rolle gespielt. Die Kombination aus Fakten, Legenden und Beobachtungen sei für ihn besonders reizvoll gewesen. Sein Fazit: „In jeder Sage oder Legende steckt ein Körnchen Wahrheit!“
Kulinarisches und musikalisches Rahmenprogramm
Parallel zur Lesung bot der Förderverein Pro Libris im Erdgeschoss Speisen und Getränke an. Serviert wurden unter anderem Schmalzbrote, Obatzda und Weine. Für die musikalische Begleitung sorgte zunächst Bar-Jazz vom Duo Rupprecht. Später am Abend spielte die Band Rockconnection und lud zum Tanzen ein.
Auch das Team von „Elis Lesecafé“ war mit einem Buffet vertreten. Die Verbindung von Literatur, Musik und regionaler Küche gehört seit Jahren zum Konzept des Weinlesefests. Viele Gäste schätzten die Möglichkeit, sich zwischen den Programmpunkten auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Weinlesefest Nr. 25
Die diesjährige Ausgabe des Weinlesefests markierte die fünfundzwanzigste Auflage der erfolgreichen Veranstaltungsreihe. Das Organisationsteam der Regionalbibliothek, vertreten durch Ruth Neumann und Katja Sauermann, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Zuspruch. Oberbürgermeister Jens Meyer hob in einem Grußwort die Bedeutung kultureller Veranstaltungen für die Stadt Weiden hervor. Der Förderverein Pro Libris e.V. unterstützt die Bibliothek regelmäßig bei der Durchführung derartiger Projekte. Nach Angaben des Vorsitzenden Dr. Stefan Oetzinger werden durch Spenden und Erlöse aus Veranstaltungen Neuanschaffungen für den Bestand ermöglicht.
Im Laufe der Jahre hat sich das Weinlesefest zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Weiden entwickelt. Es soll Lesefreude fördern und den Austausch zwischen Autorinnen, Autoren und Publikum ermöglichen. Das Konzept, Literatur mit Musik und Kulinarik zu verbinden, hat sich dabei bewährt. Für das kommende Jahr sind nach Angaben der Veranstalter weitere thematische Lesungen und Kooperationen geplant.
Eine Neuauflage des Weinlesefestes im kommenden Jahr gehört sicher dazu.
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