Deutscher Wetterdienst warnt: Nach dem Hochwasser jetzt die Eiszeit
Weiden/Regensburg. Nach dem Wintereinbruch am Wochenende hat der DWD neue Warnungen für Bayern herausgegeben. Es wird sehr frostig. In vielen Gebieten entspannt sich die Hochwasser-Lage. Pegelstände sinken, Bewohner können in ihre Häuser zurückkehren.
Erst stieg das Wasser, dann freuten sich schon die Kinder, dass sie bald auf den überfluteten Wiesen Schlittschuhlaufen könnten. Am Wochenende warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Schneefall bis zu 50 Zentimetern sowie Frost und Glätte.
Warnung vor einbrechendem Eis
Meteorologe Dominik Jung von wetter.net: „Es wird flächendeckend eiskalt in Deutschland mit Temperaturen bis zu minus 15 Grad in den Nächten.“ Für die Hochwassergebiete bedeute das: „Wasserflächen können sich in riesige Eislandschaften verwandeln.“ Was Schlittschuhläufer begeistert, kann gefährlich werden. „Wenn eine große Fläche mit Gras oder Pflanzen plötzlich vereist, aber das Wasser am Boden noch abfließt, können Hohlräume entstehen. Wer die betritt, stürzt ein.“
Dann schien sich die Lage wieder zu entspannen. Jetzt nun gibt es neue Warnungen: „Strenger Frost“ im Freistaat bis zu minus 15 Grad im Großteil des Freistaats: „Es tritt strenger Frost zwischen minus 8 und minus 12 Grad Celsius auf. Über Schnee sinken die Temperaturen auf Werte um minus 15 Grad Celsius“, heißt es beim DWD.
Woher kam der Regen?
Dass es die Wochen zuvor so viel geregnet hat, sei prinzipiell nicht ungewöhnlich: „Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchte kann sie aufnehmen“, erklärt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt von WetterKontor. Solche Westwetterlagen sorgten häufig für viel Regen und damit für steigende Hochwassergefahr. Zwischen dem Azorenhoch und dem Island-Tief klaffte ein riesiger Luftdruckunterschied, wodurch die starke Westströmung entstand. Vom Atlantik sei in der Folge eine Wasserstraße direkt über Deutschland gezogen, die massenweise Regen gebracht habe.
„Wir hatten schon 1993 und 1995 aufgrund von Westwetterlagen viel Sturm und Hochwasser“, sagt Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de. „Aufgrund der globalen Erwärmung werden die Luftmassen aber immer wärmer, können mehr Feuchtigkeit aufnehmen und transportieren und bringen uns mehr Potenzial für Starkregen und Überschwemmungen. Die Flutwelle im Sommer 2022 war auch eine Auswirkung.“
Trost aus Schweden: Es geht noch kälter!
In Skandinavien wurden in der Nacht auf Mittwoch vergangene Woche Temperaturen von minus 43,6 Grad gemessen. Und das, obwohl 2023 das heißeste Jahr seit 125.000 Jahren war.
So zumindest verkündete es der EU-Klimawandeldienst Copernicus Climate Change Service (C3S) im November 2023. Auch in Deutschland war das vergangene Jahr das heißeste seit der Industrialisierung, also dem Beginn der Aufzeichnungen 1881.
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