In diesem Lackierfachbetrieb ist ein Perfektionist am Werk

Weiden. Farben bestimmen das Leben von Adrian Birkner – ob beruflich oder privat. Der selbstständige Lackierermeister beweist sowohl im Umgang mit der Farbspritzpistole als auch mit dem Pinsel sein außergewöhnliches Talent.

Adrian Birkner hat sich 2013 mit einem eigenen Lackierfachbetrieb im Gewerbegebiet Weiden-West selbstständig gemacht. Foto: Theo Kurtz

Farben? Das ist die Welt von Adrian Birkner (47). „Ich habe schon als kleines Kind gerne gemalt.“ Und er hatte etwas geschafft, wovon andere nur träumen können. Er hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Er ist damit höchst erfolgreich. Vor elf Jahren hat er seinen eigenen Lackierfachbetrieb im Gewerbegebiet Weiden-West eröffnet. Klar, hier werden in erster Linie Kratzer, Beulen und Dellen am Auto farblich ausgebügelt. Aber Birkner kann noch mehr, viel mehr.

Roststelle am Auto

Der Lackierermeister kam über berufliche Umwege zu seinem Traumjob. Er hat zunächst Einzelhandelskaufmann gelernt. Doch im Laufe der Jahre stellte er fest: „Das ist nicht das, was ich auf Dauer machen möchte.“ Wie kam er dann aufs Lackieren? Birkner lacht. „Ich habe an meinem Auto eine Roststelle entdeckt. Die hat mich massiv gestört.“ Er schnappte sich Spachtel, Schleifpapier und Spraydose und legte los. Und er stellte fest: „Hey, das macht richtig Spaß.“ Er probierte weiter aus, kaufte sich eine Lackierpistole, borgte sich vom Vater den Kompressor aus und holte sich ein bisserl Farbe vom Lackierer. Gleiches Auto, neuer Versuch. Das Ergebnis? Top! Von da an wusste er, wohin seine beruflichen Reise gehen würde.

Adrian Birkner signiert eines seiner Bilder. Foto: Adrian Birkner

Birkner arbeitet mit Glasurit

Mit dem Meisterbrief in der Tasche wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit. Ein Schritt, den Birkner nie bereut hat. Die Genauigkeit, der exakte Blick für die richtige Farbe. Das sind seine Stärken. Apropos Farbe: Er verwendet Glasurit. Die Brillanz, die breite Farbpalette, aber auch die hohe Farbtreue und eine exzellente Deckkraft zeichnen diese Premiummarke aus.

Größte Wertschätzung

Er nimmt sich für jeden Auftrag Zeit. Es ist Maßarbeit, die er abliefert. Das kann seine Lebensgefährtin Eva nur bestätigen: „Er geht mit Samthandschuhen und mit großer Wertschätzung an jede einzelne Aufgabe heran.“ Die Kunden sind hochzufrieden. Auch im Netz hält man große Stücke auf den 47-Jährigen: „Adrian Birkner ist ein Meister seines Faches“, oder „Top-Adresse für alles, was mit Lackieren zu tun hat“, heißt es dort. Birkner ist Perfektionist. So sieht auch die Werkstatt aus. Birkner hat an alles und an noch viel mehr gedacht. Die Lackierkabine verfügt sogar über eine eigene Hebebühne. „Das findet man nicht allzu oft“, lächelt er.

Bikes bekommen individuellen „Anstrich“

Denn längst kommen nicht nur Pkw vor Birkners Farbspritzpistole. Er lackiert Fahrzeugteile für Schienenfahrzeuge und verleiht hochwertigen Fahrräder einen maßgeschneiderten Anstrich. Besitzer von teuren Bikes, dessen Lack schon Gebrauchsspuren aufweist, legen weite Anfahrtswege zurück, um den Drahtesel in Weiden in kompetente Hände zu geben.

In enger Absprache mit dem Kunden nimmt sich der 47-Jährige der Rahmen an, dokumentiert dabei Schritt für Schritt mit Bildern den farblichen Gestaltungsprozess. Die Kunden kommen aus ganz Deutschland, aber auch aus Südtirol oder sogar von der grünen Insel Irland. Für Birkner jedes Mal eine ganz besondere Herausforderung, die ihn richtig begeistert. „Kunst und Kick kommen da bei mir zusammen“, lacht er.

Adrian Birkner – der Maler

Auch in seiner Freizeit sind Farben sein ständiger Begleiter. Birkner malt. Er bevorzugt Acryl- oder Ölfarben. Seine Motive? Abstrakt. 2020 hatte er zum ersten Mal Kunstinteressierte in seine Werkstatt in der Franz-Zebisch-Straße 12 zu einer Vernissage eingeladen. Und erst neulich wurden ihm auf einen Schlag vier seiner Werke abgekauft. Die Zahnärztin Erika Iwicki wird damit ihre neue Praxis in Speichersdorf ausschmücken. Eigentlich hatte sie ja „nur“ den Wagen vorbeigebracht …

Trotz seines Talents, seines feinen Gespürs für Farben und des anerkennenden Schulterklopfens von Freunden und Kunden bleibt Adrian Birkner bescheiden. „Ich würde mich eigentlich nicht als Künstler bezeichnen. Ich male halt nur liebend gerne.“

Zahnärztin Erika Iwicki war von Adrian Birkners Bildern begeistert. Vier davon hängen in ihrer neuen Praxis in Speichersdorf. Foto: Adrian Birkner
Zahnärztin Erika Iwicki war von Adrian Birkners Bildern begeistert. Vier davon hängen in ihrer neuen Praxis in Speichersdorf. Foto: Adrian Birkner
Adrian Birkner verpasst teueren Bikes einen individuellen Anstrich. Foto: Adrian Birkner
Adrian Birkner verpasst teueren Bikes einen individuellen Anstrich. Foto: Adrian Birkner
Eine glanzgedrehte Felge Foto: Adrian Birkner
Eine glanzgedrehte Felge Foto: Adrian Birkner
Ein Bild von Adrian Birkner. Foto: Adrian Birkner
Ein Bild von Adrian Birkner. Foto: Adrian Birkner
In der Lackierkabine gibt es sogar eine Hebebühne. Foto: Adrian Birkner
In der Lackierkabine gibt es sogar eine Hebebühne. Foto: Adrian Birkner
Adrian Birkner hat in seiner Werkstatt gut zu tun. Kein Wunder, die Kunden sind von seiner Arbeit begeistert. Foto: Theo Kurtz
Adrian Birkner hat in seiner Werkstatt gut zu tun. Kein Wunder, die Kunden sind von seiner Arbeit begeistert. Foto: Theo Kurtz
Foto: Adrian Birkner
Foto: Adrian Birkner
Foto: Adrian Birkner
Foto: Adrian Birkner
Foto: Adrian Birkner
Foto Theo Kurtz

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