Schmökern unterm Weihnachtsbaum: Mensch, Prantl

Nordoberpfalz. Bücher sind eines der wertvollsten Kulturgüter und ganz nebenbei einer der Klassiker unter den Geschenkideen, also genau das richtige für Weihnachten. Einer der persönlichen Favoriten des Autors ist „Mensch Prantl“, ein Sachbuch der ganz besonderen Art.

Den Versuch, bei der Lektüre intelligent zu wirken, braucht es nicht – das kluge Buch spricht für sich. Foto: OberpfalzECHO/Andrea Schreiber

In diesem Jahr wurde Heribert Prantl 70 Jahre alt. Ruhestand? Fehlanzeige. Gott sei Dank, denn der Mann weiß, wovon er spricht und schreibt, er war unter anderem 25 Jahre lang Leiter des Innenressorts der „Süddeutschen Zeitung“. Der Untertitel lautet „Ein autobiografisches Kalendarium“ und Prantl erzählt dabei über sein Leben als Richter und Redakteur, als Kommentator, Interviewer und Buch­autor.

Mit diesem Kalendarium wird er seinem Ruf als großer Journalist und engagierter Zeitzeuge eindrucksvoll gerecht. Und der gebürtige Nittenauer (Landkreis Schwandorf) beweist dabei auch immer wieder, wie sehr ihm seine Heimat immer noch am Herzen liegt.

Kann man es als Demokrat mit der Demokratie übertreiben? Heribert Prantl

Was ist dieses Buch? Biografie, politisches Sachbuch, ein Plädoyer für Herz & gesundem Menschenverstand oder eine Ansammlung von Anekdoten und Lebensweisheiten eines erfüllten Berufslebens? Die Antwort lautet ganz einfach: Ja. Es ist alles, denn einer der ganz Großen des deutschen Journalismus plaudert aus dem Nähkästchen und denkt einfach auf der Makro- und Mikroebene nach.

Mensch, Prantl

Das Buch, das bei Langen-Müller erschienen ist, kostet 25 Euro.

Weitere Infos gibt es hier.

Durch das Jahr mit Geschichten, Anekdoten, Weisheiten und Menschlichkeiten

Prantl bezieht sich in diesem Werk auf historische oder biografische Ereignisse und greift so zwölf Themen auf, die prägend für ihn sind, von Frieden und Demokratie über Gleich­berechtigung, Migration und Pressefreiheit bis hin zu Heimat und Religion. Wortmächtig wie immer, mit Lust an kleinen Anekdoten und zugleich scharfem Blick für die großen Linien der Politik erzählt er aus seinem Leben als Oberpfälzer, als Jurist im Staatsdienst und vor allem als engagierter, stets streitbarer politischer Mensch und Journalist.

Warum sollte man „Mensch, Prantl“ lesen?

Das Buch ist eine Liebeserklärung an die Demokratie, an die Werte des Journalismus, an die Heimat, an den gesunden Menschenverstand und besonders an die Menschen. Und weil 100 Prozent Prantl draufsteht, sind auch 100 Prozent Prantl drin – ein absolutes Lesevergnügen.

Wer sollte das Buch lesen?

„Dieses Buch mischt Plaudereien, Launiges und Ernsthaftes; es erzählt Dinge, die mich geprägt haben“, so fasst Heribert Prantl sein Werk zusammen. Genau deshalb ist es auch für Nicht- und Wenigleser geeignet, weil der eine oder andere kluge Gedanke schließlich nie schaden kann.

Randnotizen

Bei der Lektüre besteht keine Gefahr, sich von einem Lehrer Lämpel geschulmeistert zu fühlen, denn Heribert Prantl kommt nicht mit dem sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger daher, er lässt schlicht und einfach seine Gedanken fließen – und wir dürfen dabei sein.

Praktisch in der Anwendung: Die Gliederung nach Monaten ermöglicht es, das Buch „scheibchenweise“ zu genießen, ohne dass man den Faden verliert.

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