Weihnachtsbrauchtum in der Oberpfalz (4): Weg muss er: Christbaumversteigerung

Nordoberpfalz. Brauchtum wird in der Nordoberpfalz intensiv gelebt. Die Christbaumversteigerung für soziale Zwecke gehört dazu.

20231221 Christbaumversteigerung Foto: Martin Stangl
So schön kann ein “etwas anderer” Christbaum sein. Bei einer Versteigerung wird er sicherlich einen Höchstpreis erzielen. Foto: Martin Stangl

Die Weihnachtszeit ist eine Zeit voller Traditionen und festlicher Bräuche. Eines der besonderen und unterhaltsamen Rituale, das in der Nordoberpfalz praktiziert wird, ist die sogenannte “Christbaumversteigerung”. Diese gesellige Veranstaltung bringt Menschen zusammen, um nicht nur einen festlich geschmückten Christbaum zu ersteigern, sondern auch gemeinsam Freude zu teilen und Gutes zu tun.

Die Ursprünge der Christbaumversteigerung bei uns

Die Tradition der Christbaumversteigerung ist in Städten und Landkreisen der Oberpfalz seit langem bekannt. Ursprünglich wurde dieser Brauch als Wohltätigkeitsveranstaltung ins Leben gerufen, um Geld für gemeinnützige Zwecke zu sammeln. Vereine, Behörden und Arbeitskollegen treffen sich, um einerseits die festlich geschmückten Bäume zu bewundern, und andererseits um durch die Versteigerung finanzielle Unterstützung für Bedürftige zu leisten.

Wie funktioniert die Christbaumversteigerung?

Die Christbaumversteigerung ist mehr als nur der Akt des Bietens. Es handelt sich um ein geselliges Ereignis, bei dem Gemeinschaftsgeist und festliche Atmosphäre im Vordergrund stehen. Obwohl der Oberpfälzer manchmal als wortkarg gescholten wird, geht hier oft regelrecht die Post ab. Zum Wesen der Christbaumversteigerung gehört, dass die zur Versteigerung stehenden Christbäume besonders liebevoll geschmückt und präsentiert werden. Schlitzohrige Auktionatoren preisen den ausgewählten Baum als einzigartiges Gewächs an, dessen Wert sowieso nicht mit Geld bezahlt werden kann.

Erlös fließt in wohltätige Zwecke

Nach der humorvollen Marketingeinlage beginnt die eigentliche Versteigerung: Der beauftragte Auktionator leitet die Veranstaltung und ruft Gebote aus. Die Teilnehmer können mitbieten, um sich sozial spendabel zu zeigen. Der gesamte Erlös fließt nämlich in der Regel in wohltätige Zwecke, sei es für lokale Hilfsprojekte, an caritative Organisationen oder soziale Einrichtungen. Bezahlt wird in der Regel nicht das höchste Gebot, sondern jeweils die Differenz zum nächst höheren aufgerufenen Betrag.

Sehr oft runden Firmeninhaber den Endbetrag großzügig auf. Schließlich wird mit diesem Brauch etwas Gutes getan. Nach Abschluss der Versteigerung wird der höchstbietende Bieter mit seinem erstandenen Christbaum natürlich geehrt. Das Publikum feiert zusammen bei Musik, Leberkäse und Zoigl. Diese gesellige Atmosphäre stärkt die Bindungen in der Gemeinschaft und sorgt für ein gutes Betriebs- oder Vereinsklima.

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