OberpfalzECHO gratuliert den heutigen Namenstagskindern: Matthias (Hiasl)

Nordoberpfalz. Kurz nach dem Tod von Jesus wurde Matthias als Ersatzmann in den erlauchten Club der 12 Apostel aufgenommen. OberpfalzECHO erinnert an die Legende. Der Vorname ist zwischenzeitlich eher weniger gebräuchlich.

20240224 Namenstag Matthias Foto Martin Stangl
In der Weidener Herz-Jesu-Kirche befindet sich eine eindrucksvolle Darstellung des Hl. Matthias. Seine Kennzeichen sind das Beil und die porta nigra in Trier. Foto: Martin Stangl

OberpfalzECHO gratuliert heute allen, die auf den Namen Matthias, Hias, Mathias, Mattéo, Matthew, Matt oder Mattis hören. In den Jahren zwischen 1960 und 1985 gehörte der Vorname Matthias zu den beliebtesten Vornamen für Jungen. Auf Platz 1 hat er es aber nie geschafft. Mittlerweile scheint der Name wieder aus der Mode gekommen zu sein. Lediglich in der eher in Norddeutschland gebräuchlichen Abwandlung ‘Mattis’ taucht dieser Name in der Top-100-Liste der gebräuchlichsten Vornamen im Jahr 2023 auf Platz 77 auf.

Die Legende vom Hl. Matthias

Nix Genaues weiß man nicht! Diese Volksweisheit trifft auch auf das genaue Sterbedatum von Jesus Zimmermann (Nazareth) zu. Die grausame Geschichte seiner Hinrichtung ist jedoch hinlänglich bekannt. Gleich vier Redakteure, die alle für das ‘Neue Testament’ tätig waren, berichten davon.

Eine sehr dubiose Rolle spielte bei dem Drama Judas Iskarioth, der Jesus für Kohle verpfiffen hat. Sei schlechtes Gewissen trieb ihn danach in den Suizid. Logischerweise entstand dadurch ein freier Platz bei den Aposteln, die ja nach Vereinssatzung immer aus 12 Mann bestehen sollten. In geheimer Wahl setzte sich Matthias gegen seinen Mitbewerber Barnabas durch und wurde in den exklusiven Club als neue Nr. 12 aufgenommen.
Blöderweise bezahlte er sein Bekenntnis zu Jesus mit einer blutigen Steinigung und dem endgültigen irdischen Ableben durch ein Fleischerbeil.
Nach seinem Tod kam er noch weit herum, denn seine Gebeine landeten zu Beginn des 4. Jahrhunderts in Trier. Damals war es nämlich üblich, sehr makabere Geschenke beispielsweise in Form von Knochen zu machen. Hübsch verpackt wurden die Reliquien von der Kaiserin Helena dem Bischof Agritius von Trier geschenkt. Die Stadt (Augusta Treverorum) war damals sehr bedeutend. Noch heute werden die sterblichen Überreste des Heiligen in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier verehrt.

Der bayerische Hiasl

Die in Deutschland gebräuchliche Namensform Matthias geht auf Matthaios zurück. Dieser Name ist eine griechische Form des hebräischen Namens Mattityahu. Im Hebräischen bedeutet Matthias „Gabe des Herrn“.

In Bayern ist die Kurzform „Hiasl“ oder „Hiasi“ verbreitet. Der bayerische Robin Hood Matthias Klostermayer (1736-1771) wurde der „Bayerische Hiasl (oder Hiesl)“ genannt. Er soll – wie sein englisches Vorbild – in die Bewegung „Krieg den Palästen, Friede den Hütten!“ (KPFH) verwickelt gewesen sein.
Seine Hinrichtung soll ähnlich ungesund wie die seines Namenspatrons gewesen sein: erdrosselt, anschließend zertrümmert, geköpft und geviertelt.

Bauernregeln für den 24. Februar

  • „Matheis bricht’s Eis. Hat er keins, so macht er eins.“
  • „Wenn neues Eis Matthias bringt, so friert’s noch 40 Tage. Wenn noch so schön die Lerche singt, die Nacht bringt neue Plage.“
  • „Sankt Mathias hab’ ich lieb, denn er gibt dem Baum den Trieb.“
  • „An Sankt Matthais geht der Fuchs ‘s letze Mal übers Eis.“

    Sibyllinisches Fazit: Der Frühling ist nicht mehr weit – oder es dauert noch!



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