Ostersonntag – Christen feiern den Sieg über den Tod

Nordoberpfalz. Nach der Karwoche mit den dramatischen Ereignissen am Kalvarienberg feiern heute Christen in der ganzen Welt die Auferstehung Jesu.

20240331 Ostersonntag Foto: Martin Stangl
(Oster-)Hase und (Oster-) Ei gelten als Symbole für das Osterfest. Foto: Martin Stangl

Die Welt ist wieder in Ordnung – zumindest für Christen. Nach der Hinrichtung von Jesus am Karfreitag und der anschließenden Grablegung in die Gruft von Josef Arimathäa ist erst mal Ruhe eingekehrt. Das war für Familie Zimmermann aus Nazareth auch bitter nötig. Mama Maria hat ja hautnah die Kreuzigung mit erlebt. Von Papa Josef haben die NT-Korrespondenten (hier: Neues Testament) nichts berichtet. Entweder hat er sich schon aus dem Staub gemacht oder war zu diesem Zeitpunkt schon im Himmel. Nichts Genaues weiß man leider nicht.

Auferstehung in aller Herrgottsfrühe

Wer damals am Ostersonntag länger im Bett blieb, hat das Wichtigste verschlafen: Bereits im Morgengrauen ist Jesus aus dem Grab gestiegen. Die Bibel gibt aber keine genaue Uhrzeit an, zu der Jesus auferstanden sein soll. In den Evangelien wird berichtet, dass Maria Magdalena und andere Frauen früh am Morgen zum Grab gingen und feststellten, dass es leer war. Dies legt nahe, dass die Auferstehung am frühen Morgen stattfand, aber es wird keine spezifische Uhrzeit genannt. Möglicherweise liegt das daran, dass damals Armbanduhren sehr teuer und deshalb wenig verbreitet waren.

Die Feier der Osternacht

Früher feierten katholische und evangelische Christen die Auferstehung Jesu Christi im Morgengrauen des Ostersonntags. Schließlich geben die Artikel der vier Evangelisten im Neuen Testament dieses Datum als Auferstehungszeitpunkt an.

Heutzutage wird die sogenannte Osternacht am Karsamstagabend mit einer feierlichen Liturgie gefeiert. Die Inszenierung der Auferstehung ist schon gigantisch: Vor der Kirche wird ein Osterfeuer entzündet, während es in der Kirche stockdunkel und mucksmäuschenstill ist. Mit dem Ruf „lumen christi“ werden die von den Gläubigen mitgebrachten Kerzen nach und nach entzündet. Der Kirchenraum wird in ein magisches Licht getaucht, das dem härtesten Brocken eine Gänsehaut über den Rücken laufen lässt.

„Dies ist die Nacht“

Die Priester und Pastoren verkünden das gesungene Osterlob oder im Fachjargon das „Exultet“. Das ist lateinisch und lautet wörtlich übersetzt „es jauchze“. Jugendliche übersetzen es heute eher mit: „Alter, abfeiern ist angesagt“ oder „Lass es eskalieren“.

Dies ist die selige Nacht,
in der Christus die Ketten des Todes zerbrach
und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Aus der römisch-katholische Osternachtsliturgie

Nach dem feierlich angestimmten „Gloria“ geht in der Kirche und am Glockenturm die Post ab. Die seit Gründonnerstag stillgelegte Orgel holt tief Luft und gibt alles. Die Bimmeln am Kirchturm sind nicht zu halten und entfachen einen Sturm.

Eindrucksvoller als in der Osternacht kann man nicht feiern. Ein Lob an die Kirchendramaturgen: Das kann man nicht besser machen! Zum Schluss der Liturgie werden die mitgebrachten Speisen (Eier, Salz, Brot und Geräuchertes) gesegnet. Schließlich macht so eine Zeremonie Hunger.

Brauchtum an Ostern

Mit Ostern sind bei uns zahlreiche Bräuche verbunden:

  • Eine der bekanntesten Ostertraditionen ist die Suche nach Ostereiern. Kinder suchen nach versteckten Eiern im Haus oder im Garten, die vom Osterhasen oder von Eltern versteckt wurden.
  • Osterbrot und -gebäck: Es gibt spezielle Ostergebäcke wie Osterbrot, Osterlamm, Osterzopf oder Osterkuchen.
  • Osterspaziergang: Die einen verdauen dabei das Festtagsessen, den anderen ist bewusst, dass sich dahinter eine lange Tradition mit christlichem Hintergrund verbirgt.

Bauernregeln zu Ostern

Das Osterfest hatte schon immer eine große Bedeutung für die Bevölkerung. Gerade deshalb gibt es viele Bauernregeln. Eine Auswahl:

  • An Ostern Regen – bringt Segen.
  • Ostern im Schnee – Weihnachten im Klee.
  • Ostern im Nebel, Ostern im Dreck, bringt dem Bauern kein Glück.
  • Wind, der auf Ostern weht, noch vierzig Tage steht.
  • Woher zu Ostern der Wind kommt gekrochen, daher kommt er sieben Wochen.
  • Regnet’s in die Ostern hinein, wird zu Wasser auch der Wein.

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1 Kommentare

Karl Georg - 31.03.2024

Lieber Herr Stangl, wo gibt’s denn in der Nordoberpfalz bitte Pastoren? In meiner evangelisch-lutherischen Kirche sind das Pfarrerinnen oder Pfarrer. Gesegnete Ostern! Christus ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja! Und ja: wir haben nicht am Abend des Karsamstags, sondern in den Sonnenaufgang hinein Gottesdienst gefeiert.