Höhere CO₂-Abgabe: Merkt man was davon beim Tanken?

Weiden. Die höhere CO₂-Steuer macht das Tanken seit Jahreswechsel teurer. Zumindest Dieselfahrer haben bislang beim Blick auf die Preistafel allerdings nicht allzu viel davon mitbekommen. Warum nicht?

Trotz der höheren CO₂-Steuer bleiben die Spritpreise einigermaßen stabil. Foto: Pixabay/Planet Fox

Tendenz eher unauffällig. Trotz der höheren CO₂-Steuer ab 1. Januar 2024 scheinen sich die Kraftstofftarife aktuell zumindest wenig zu bewegen. Nach wie vor verharrt zumindest aus Sicht eines Dieselfahrers der Spritpreis auf dem Niveau Ende 2023. Wirklich?

Dabei machte die CO₂-Abgabe doch einen Satz nach oben. Lag sie 2023 noch bei 30 Euro pro Tonne, sollte sie heuer auf 40 Euro klettern. Doch um das Berliner Haushaltsloch zu stopfen, legte die Ampelregierung noch eine Schippe drauf. Statt 40, sind in diesem Jahr 45 Euro fällig. Die Auswirkungen bekommen unter anderem die Autofahrer an der Tankstelle zu spüren. Der Spritpreis, so die Prognose, wird deswegen bei Benzin um 4,3 Cent, beim CO₂-haltigeren Diesel um 4,8 Cent pro Liter in die Höhe klettern.

Ölpreise sind gesunken

Dass sich der Anstieg an den Preismasten augenscheinlich bislang nicht so bemerkbar gemacht hat, hat für den ADAC einen Grund. Die Ölpreise sind gesunken, die Kraftstoffpreise sind Ende 2023 relativ konstant geblieben. “Wir gehen davon aus, dass der CO₂-Aufpreis augenscheinlich bereits ein wenig vorweggenommen wurde”, erläutert ein Sprecher des ADAC Nordbayern. Dieselkraftstoff ist trotzdem nach wie vor viel zu teuer. Denn er wird geringer besteuert. “Das macht pro Liter rund 20 Cent aus”, erklärt der ADAC-Sprecher. Ob diese Ersparnis 1:1 an den Verbraucher weitergegeben wird, ist fraglich. Eines steht fest: “Beim Dieselpreis gibt es in jedem Fall Luft nach unten”, heißt es beim ADAC.

Sprit ist in vielen Ländern günstiger

Blickt man sich bei den europäischen Nachbarn um, steigen dem deutschen Automobilisten die Tränen in die Augen. Der Sprit ist, Stand 2. Januar 2024, fast überall um bis zu 20 Cent pro Liter günstiger. Teurer ist das Tanken nur mehr in der Schweiz, in den Niederlanden, Frankreich und bei Superbenzin in Griechenland und Dänemark. Vorbei sind die Zeiten, als den deutschen Italien-Urlaubern die hohen Kraftstoff-Tarife im Land der Pasta und Pizza schockten. Preislich ist fast nichts mehr um. “Jetzt musst Du nicht mehr erst über den Brenner fahren, um teuer tanken zu können”, zog ein Tankstellenpächter in der Region einmal einen seiner Stammkunden auf.

Lohnt sich Tanken in Tschechien?

Mit am günstigsten ist der Sprit im Nachbarland Tschechien. Aktuell liegt der Preis für einen Liter Superbenzin bei umgerechnet 1,47 Euro, Diesel ist um einen Cent teurer. Ob sich so ein Tankumweg aber wirklich rechnet, ist fraglich. “Man muss ja den Zeitverlust und den zusätzlichen Spritverbrauch mit einrechnen”, betont man beim ADAC. Das lohne sich wohl nur, wenn man in unmittelbarer Grenznähe wohne.

Günstigen Tankzeitpunkt abwarten

Geld beim Tanken kann man auch hierzulande sparen. Es kommt auf den Zapfzeitpunkt an. Auswertungen des ADAC haben ergeben, dass der Kraftstoff zwischen 20 und 22 Uhr am günstigen ist. Mithilfe der ADAC Drive App lassen sich zudem die aktuellen Preise zwischen den verschiedenen Anbietern vergleichen und das günstigste Angebot identifizieren.

Die CO₂-Steuer ist bei den Mineralölhändlern angekommen, eingepreist und wird automatisch ans Finanzamt abgeführt. Dank des günstigen Ölpreises allerdings merken die Verbraucher aktuell aber wenig davon. “Der Ölpreis hat zuletzt um 3,87 Prozent nachgegeben”, erläutert Gerhard Bergler, Geschäftsführer der Bergler Mineralöl GmbH. Aktuell bewegt sich der Bruttopreis für ein Liter Heizöl bei etwa 1,08 Euro – bei einer Liefermenge von 2000 Litern.

Tanken und Heizen wird noch teurer

Doch die Kosten für Tanken und Heizen werden weiter steigen. So soll die CO₂-Abgabe pro Tonne bis 2026 bis auf 60 Euro klettern. Damit würde sich Benzin und Diesel nochmal um 4,2 beziehungsweise 4,8 Cent pro Liter verteuern.

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