Kommt 2024 endlich Frieden in Nahost? Hintergrundwissen, warum das extrem schwierig wird

Nordoberpfalz. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine wird in Mitteleuropa klar, wie fragil der Frieden ist. Durch das Massaker der Hamas herrscht völlige Ratlosigkeit, wie es denn weitergehen soll.

Überaus fraglich: Frieden im Jahr 2024 Foto: Martin Stangl
Im Nahen Osten tobt der Krieg. Israel und die palästische Terrorgruppe Hamas bekämpfen sich gnadenlos. Die Grundlagen für die Todfeindschaft wurden vor langer Zeit gelegt. Foto: Martin Stangl

Längst hat der Nahost-Konflikt – wieder einmal – die Schlagzeilen erobert: Kein Abend vergeht, ohne dass die Tagesschau oder das Heute-Journal ausführlich über diesen Krieg berichtet. Dabei hat die Welt genug Sorgen mit der militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine oder dem schwelenden Konflikt zwischen China und Taiwan.

Allen Kriegen gemein ist die Tatsache, dass die Hintergründe für die Eskalation schon Jahrzehnte, teilweise schon Jahrhunderte zurück zu suchen sind. Lösungen sind deshalb extrem schwer zu finden. Neben wechselseitigen territorialen Ansprüchen kommen im Fall Palästina und Israel noch fundamental religiöse Verwerfungen dazu.

Die Sache mit Israel – Fünf Fragen

Die harte Antwort Israels auf die Geiselnahmen der Terroristen ist zunehmend umstritten. Längst ist die uneingeschränkte Zustimmung zum Vorgehen der israelischen Armee schwächer geworden. Um sich aber etwas in die Gefühlswelt der Israelis versetzen zu können, ist das Buch „Die Sache mit Israel – Fünf Fragen zu einem komplizierten Land“ eine Fundgrube.

  • Ist Israel eine Demokratie?
  • Ist Israel ein Apartheidstaat?
  • Ist Kritik an Israel antisemitisch?
  • Ist Israel ein fundamentalistischer Staat?
  • Gehört Palästina den Palästinensern?

Richard C. Schneider, SPIEGEL-Autor und langjähriger Israel-Korrespondent der ARD, lebt seit fast 20 Jahren in Tel Aviv, kennt Alltag und Geschichte des Landes und weiß um die gängigen Vorbehalte und Vorurteile in Deutschland. Bei den Antworten auf diese fünf Fragen setzt er an, um einige grundlegende Dinge über Israel zu erklären – 75 Jahre nach der Staatsgründung und in einem entscheidenden Moment für die Demokratie des Landes.

Israel – Eine Korrespondenz

Wie ein kultivierter Austausch zwischen zwei völlig kulturell geprägten Menschen über das Nahost-Thema geht, zeigt das Büchlein „Israel – Eine Korrespondenz“. Ein Tipp der OberpfalzECHO-Redaktion, der WDR hat geurteilt: „Das Buch wirft Licht auf das Grauen der Gegenwart …“ Was zählt, ist, dass noch debattiert und gestritten wird – hart, aber vertrauensvoll – ohne der Gegenseite das Menschsein abzustreiten oder Bosheit und Niedertracht zu unterstellen, wie es jetzt gerade so häufig passiert. Das Buch von Navid Kermani und Natan Sznaider ist ein wertvoller Beitrag für die derzeitige Diskussion über den furchtbaren Gaza-Krieg.

Der Nahost-Konflikt – Geschichte, Positionen, Perspektiven

Das über alle Zweifel erhabene Verlagshaus C. H. Beck hat eine Geschichte des Nahost-Konfliktes veröffentlicht. Das dort erschienene Buch von Muriel und Jan Buss „Der Nahostkonflikt – Geschichte, Positionen, Perspektiven“ ist bereits in der zehnten Auflage erschienen und kann deshalb als Referenz gelten.

Im Vorwort heißt es: Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sowie seinen arabischen Nachbarn hält seit Jahrzehnten mit Kriegen, Besatzung und Gewalt die Welt in Atem. Die Autoren zeichnen seine Geschichte nach, beschreiben die wichtigsten Streitpunkte – von Jerusalem über den Zugang zu Wasser bis zum Grenzverlauf – und erklären, warum der Krisenherd trotz internationaler Vermittlung nicht zur Ruhe kommt und sich der Konflikt in den letzten Jahren immer weiter zuspitzt.

Drei Bücher, die einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über die aktuelle weltpolitische Lage leisten.

Unsere Buchtipps

  • Richard Schneider, Die Sache mit Israel – Fünf Fragen, DVA, 22 Euro
  • Kermani/Szanaider, Israel Eine Korrespondenz, Hanser, 10 Euro
  • Assburg/Busse, Der Nahostkonflikt – Geschichte, Positionen, Perspektiven, Beck Verlag, 12 Euro

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