Ski und Rodel gut – vorausgesetzt, Frau Holle macht mit

Nordostbayern. Der Klimawandel stellt die Skigebiete vor enorme Herausforderungen. Auch die Lifte und Loipen im Oberpfälzer Wald, Steinwald und Fichtelgebirge sind betroffen. Dabei könnte man hier vielen Wintersportarten prächtig frönen. Wir stellen eine Auswahl der Möglichkeiten vor – ausreichend Schnee vorausgesetzt.

Vorbei sind die Skifreuden am Tannenberg bei Immenreuth. Die Gemeinde schließt den Lift. Foto: Gemeinde Immenreuth
Vorbei sind die Skifreuden am Tannenberg bei Immenreuth. Die Gemeinde schließt den Lift. Foto: Gemeinde Immenreuth
50 Kilometer umfasst das Loipennetz im Skilanglaufzentrum Silberhütte. Die Strecken eignen sich sowohl für Profis als auch für Anfänger. Foto: Skilanglaufzentrum
50 Kilometer umfasst das Loipennetz im Skilanglaufzentrum Silberhütte. Die Strecken eignen sich sowohl für Profis als auch für Anfänger. Foto: Skilanglaufzentrum
Die Loipen im Skilanglaufzentrum Silberhütte werden künstlich beschneit - Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt vorausgesetzt. Bild: David Trott
Die Loipen im Skilanglaufzentrum Silberhütte werden künstlich beschneit – Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt vorausgesetzt. Bild: David Trott
Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Schneeschuhwanderungen weden immer beliebter. Foto: BVS Weiden
Schneeschuhwanderungen weden immer beliebter. Foto: BVS Weiden
Foto: Gemeinde Immenreuth
50 Kilometer umfasst das Loipennetz im Skilanglaufzentrum Silberhütte. Die Strecken eignen sich sowohl für Profis als auch für Anfänger. Foto: Skilanglaufzentrum
 Bild: David Trott
Schnee Winter Traumwinter Winterwetter
Bild: BVS Weiden

Das Langlaufzentrum Silberhütte

Die Region um das Langlaufzentrum Silberhütte ist ein Paradies für Wanderer, Walker, Radfahrer und – vor allem – Skilangläufer. Parallel zu den Loipen und Winterwanderwegen haben präparierte Skatingstrecken das bekannteste Langlaufzentrum der Oberpfalz zum Austragungsort von vielen Wettbewerben gemacht. Die 50 Kilometer professionell präparierten, grenzüberschreitenden Loipen mit unterschiedlichen Profilen und Längen eignen sich gleichermaßen für Anfänger und sportbegeisterte Familien, für Fortgeschrittene und Leistungssportler. Sie alle können sich, ausreichend Schnee vorausgesetzt, auf sieben Klassik- und fünf Skatingloipen austoben. Das weiß nicht nur der mehrfache Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger Eric Frenzel zu schätzen. Der Wahl-Flossenbürger und Neu-Bundestrainer der Norischen Kombinierer nutzt dieses herrliche Fleckchen im nördlichen Oberpfälzer Wald oft für seine Trainingseinheiten.

Auch Wanderer finden auf der Silberhütte ideale Voraussetzungen für sportliche Betätigung oder einen ausgiebigen Spaziergang. Foto: Udo Fürst

Loipen im Naturpark Steinwald

Sehr beliebt bei Skisportlern aus nah und fern ist die Steinwaldloipe. Zwischen Pechbrunn, Fuchsmühl und Pfaben (Friedenfels) sind in einer Höhe zwischen 500 und 100 Meter je nach Schneelage folgende Loipen gespurt:

  • Skihauptwanderweg (Loipenabschnitte B, E, G): Länge 14,3 Kilometer, Höhenmeter 157, Schwierigkeit mittel
  • Zubringerloipe A (Saubadloipe): Länge 4,5 Kilometer, Höhenmeter 141, Schwierigkeit mittel
  • Zubringerloipe C (Bärnhöhe/Eisenbahnerhaus): Länge 3 Kilometer, Höhenmeter 132, Schwierigkeit mittel
  • Zubringerloipe D (Harlachberg): Länge 1,7 Kilometer, Höhenmeter 124, Schwierigkeit mittel
  • Zubringerloipe F (Hackelsteinloipe): Länge 11,3 Kilometer, Höhenmeter 232, Schwierigkeit mittel
  • Zubringerloipe H (Teichelbergloipe): Länge 4,9 Kilometer, Höhenmeter 82, Schwierigkeit leicht
  • Übungsloipe Herzogöd: Länge 0,7 Kilometer, Höhenmeter 10, Schwierigkeit leicht
  • Übungsloipe Pfaben (mit Flutlicht): Länge 0,9 Kilometer, Höhenmeter 61, Schwierigkeit leicht
Aller Anfang ist schwer: Anfänger im Langlaufzentrum Silberhütte. Foto: Udo Fürst

Fahrenberg für die ganze Familie

Am Nordhang des Fahrenbergs (Gemeinde Waldthurn) warten die gut gespurten Loipen des Langlaufzentrums. Familiär geht es hier zu – das richtige Angebot für Skilangläufer und Skiwanderer, die ohne Hast die verschneite Winterlandschaft erleben wollen. Wer vom Fahrenberg hinab ins romantische Zottbachtal und von dort in Richtung Osten fährt, findet am Mitterberg ein weiteres Langlaufzentrum inmitten des Winterwaldes. Bestens für Anfänger geeignet ist die ehemalige Bahntrasse zwischen Vohenstrauß und Pleystein: Diese Strecke ist im Sommer als familienfreundlicher Radweg angelegt, im Winter als Loipe gespurt.

Nördlicher Oberpfälzer Wald

Zusammen mit den Naturparken Fichtelgebirge, Steinwald und Oberpfälzer Wald bildet der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald ein grünes Band entlang der Grenze zu den tschechischen Nachbarn. Hier kommen vor allem Wanderer und Naturliebhaber voll auf ihre Kosten. Auch im Winter kann man sich hier austoben. Kleinere Skilifte bieten leichte bis mittlere Abfahrten – ausreichend Schnee vorausgesetzt.

Liftanlagen mit großen Problemen

Im Winter bieten der Steinwald und der Oberpfälzer Wald viele Möglichkeiten. Wintersportler haben die Wahl zwischen Langlauf, Alpinski, Schneeschuhwandern und Rodeln. Auch für Winterwanderungen bieten beide Regionen ideale Voraussetzungen. Dagegen haben viele Skilifte seit Jahren große Probleme wegen des Schneemangels und dadurch bedingt zu wenigen Öffnungstagen. So wurden der Tannenberglift bei Immenreuth, der Schloppach-Hang bei Waldsassen und der Skilift in Altglashütte endgültig geschlossen und auch der Fahrenberg-Lift bei Waldthurn steht vor dem Aus. Angesichts des Klimawandels nur unregelmäßig geöffnet sind diese Lifte.

  • Skilift Steinwald in Pfaben bei Erbendorf
  • Skilift Großbüchlberg bei Mitterteich
  • Wurmsteinlift bei Flossenbürg
  • Fahrenberg-Lift bei Waldthurn
Am 22. Dezember ging die neue Seilbahn Ochsenkopf-Nord an den Start. In einem Jahr wird auch die Südfabfahrt mit neuen Gondeln ausgestattet sein. Foto: A. Hub/TouristInfo Fichtelgebirge
Am 22. Dezember ging die neue Seilbahn Ochsenkopf-Nord an den Start. In einem Jahr wird auch die Südfabfahrt mit neuen Gondeln ausgestattet sein. Foto: A. Hub/TouristInfo Fichtelgebirge
37 Millionen Eurto kosten die neuen Seilbahnen auf den Ochsenkopf. In acht Minuten kann man ganzjährig den Gipfel erreichen. Foto:  A. Hub/TouristInfo Fichtelgebirge
37 Millionen Eurto kosten die neuen Seilbahnen auf den Ochsenkopf. In acht Minuten kann man ganzjährig den Gipfel erreichen. Foto: A. Hub/TouristInfo Fichtelgebirge
Auch das Fahrrad darf mitgenommen werden in der neuen Seilbahn am Ochsenkopf. Der 1024 Meter hohe Berg gilt als Eldorado für Biker. Foto: Lukas Henneke
Auch das Fahrrad darf mitgenommen werden in der neuen Seilbahn am Ochsenkopf. Der 1024 Meter hohe Berg gilt als Eldorado für Biker. Foto: Lukas Henneke
Am 22. Dezember ging die neue Seilbahn am Ochsenkopf an den Start. Foto: A. Hub/TouristInfo Fichtelgebirge
37 Millionen Eurto kostern die neuen Seilbahnen auf den Ochsenkopf. Foto:  A. Hub/TouristInfo Fichtelgebirge
Auch das Fahrrad darf mitgenommen werden in der neuen Seilbahn am Ochsenkopf. Der 1024 Meter hohe Berg gilt als Eldorado für Biker. Foto: Lukas Henneke

Skifahren im Fichtelgebirge 

Etwas besser, weil höher gelegen, stellt sich die Situation im Fichtelgebirge dar. Die dortigen Abfahrten versprechen fast schon alpines Skivergnügen. Pünktlich zum Start der diesjährigen Wintersaison führt eine neue Seilbahn auf den Ochsenkopf. Die Bahn fährt ganzjährig auf der Nordseite des mit 1.024 Metern zweithöchsten Bergs des Fichtelgebirges und bietet Wintersportlern und Ausflüglern eine barrierefreie Möglichkeit, den Ochsenkopf zu erleben. Das Fichtelgebirge ist vom Landkreis Tirschenreuth in wenigen Autominuten erreichbar.

Mit über vier Kilometern Länge begeistern die beiden längsten Pisten Nordbayerns sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene. Zwei Seilschwebebahnen bringen die Ski- und Snowboardfahrer von Bischofsgrün und Fleckl bei Warmensteinach auf den Gipfel. Die Beschneiungsanlage garantiert eine relativ hohe Schneesicherheit und sorgt dafür, dass der Ochsenkopf das perfekte Übungsgebiet ist. In Mehlmeisel bietet die 700 Meter lange Piste des Klausenhangs eine zusätzliche Option. 

  • Seilbahnen am Ochsenkopf
  • Klausenlift Mehlmeisel mit Familienland
  • Geierbserg und Hempelsberglift in Oberwarmensteinach mit Snowboardpark
  • Bleaml-Alm in Neubau-Fichtelberg
  • Gehrenlift in Bischofsgrün
  • Flecklift in Fleckl-Warmensteinach (Anfängerlift)

Der Esel und das Eis

Eine gute Alternative zum Sport im Freien: Das Eisstadion in Weiden. Foto: Elke Englmaier
Eine gute Alternative zum Sport im Freien: Das Eisstadion in Weiden. Foto: Elke Englmaier
Die kleine, aber feine und kürklich renovierte Eissporthalle in Mitterteich bietet viele Möglichkeiten wie Eislauf, Eishockey oder den beliebten Disco-Lauf für Jüngere. Foto: Stadt Mitterteich
Die kleine, aber feine und kürklich renovierte Eissporthalle in Mitterteich bietet viele Möglichkeiten wie Eislauf, Eishockey oder den beliebten Disco-Lauf für Jüngere. Foto: Stadt Mitterteich
Die Blue Devils Weiden laden regelmäßig zu Familientagen mit einem tollen Programm ein. Foto: Elke Englmaier
Die Blue Devils Weiden laden regelmäßig zu Familientagen mit einem tollen Programm ein. Foto: Elke Englmaier
Eine gute Alternative zum Sport im Freien: Das Eisstadion in Weiden. Foto: Elke Englmaier
Die kleine, aber feine Eissporthalle in Mitterteich bietet viele Möglichkeiten wie Eislauf, Eishockey oder den beliebten Disco-Lauf für Jüngere. Foto: Stadt Mitterteich
Foto: Elke Englmaier

„Wenns dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis“, lautet ein altes, hier aber nicht zutreffendes Sprichwort. Die Schlittschuhläufer sind zumindest vom Wetter unabhängig. Ob Eislauf oder Eishockey: Diesen Sport kann man in der Region in drei Eishallen betreiben: In Amberg, Mitterteich und Weiden können sich Hobby-Eisläufer, Eiskunstläufer, Eisstock-Schützen und Eishockeyspieler austoben. Und wer nicht ganz so viel mit sportlicher Betätigung am Hut hat, kann sich zumindest mal bei den Eishockeyspielen der Blue Devils Weiden (Oberliga), des ERSC Amberg (Bayernliga) oder des EHC Stiftland/Mitterteich (Bezirksliga) abschauen, wie Schlittschuhlaufen geht.

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