Alle (vier) Jahre wieder: Heute ist Schalttag

Nordoberpfalz. Alle vier Jahre gibt es einen sogenannten Schalttag. Warum eigentlich? OberpfalzECHO hat die Fakten zusammengestellt.

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Alle vier Jahre gibt es einen Schalttag. OberpfalzECHO erklärt warum. Foto: Martin Stangl

Eigentlich hat der liebe Gott – mal abgesehen vom Menschen – die Erde ziemlich perfekt erschaffen. Die Natur ist ein Wunder an Regeneration, Recycling und Reichtum.
Solange der Mensch nicht eingreift, ist unser Planet ein nahezu vollkommenes Perpetuum mobile. Wenn man aber genau hinsieht, dann dürfte er – mathematisch gesehen – einen klitzekleinen Fehler gemacht haben. Kein Wunder: Als er die Welt erschaffen hat, gab es noch keine Computer, die bis auf die vierte Nachkommastelle genau die Umlaufzeit der Erde um die Sonne berechnen konnten.

Warum gibt es alle vier Jahre einen Schalttag?

Der Grund für den Schalttag ist, dass ein Jahr nicht exakt 365 Tage dauert, sondern etwas weniger. Genauer gesagt benötigt die Erde 365,2422 Tage für einen Umlauf um die Sonne. Um diese Verspätung auszugleichen, wurde der Schalttag eingeführt.

Seit wann gibt es den Schalttag?

Der 29. Februar existiert bereits seit der Reform des julianischen Kalenders. Er wurde im Jahr 46 v. Chr. durch den römischen Kaiser Julius Caesar eingeführt. Dabei wurde beschlossen, dass alle vier Jahre ein Schalttag eingefügt wird, um den Kalender mit den astronomischen Gegebenheiten in Einklang zu bringen. Dieser Schalttag wurde dann im julianischen Kalender als 29. Februar festgelegt und hat sich bis heute in unserem modernen Gregorianischen Kalender erhalten.

Wenn man so will, haben wir Menschen ihm damit elegant aus der Patsche geholfen. Wenigstens in diesem Fall kann er sich auf uns verlassen. Der Schalttag beweist eindrucksvoll, dass er auch uns braucht. Zumindest, was den Kalender betrifft.

Welche berühmten Persönlichkeiten haben heute Geburtstag?

Es gibt auch einige berühmte Persönlichkeiten, die am 29. Februar geboren wurden. Einer von ihnen ist der britische Physiker und Nobelpreisträger Sir William Lawrence Bragg (+ 1971) der am Schalttag des Jahres 1890 in Australien das Licht der Welt erblickte.
Ihm verdanken wir die uns allen geläufige Bragg-Formel.

Für die wenigen Ungebildeten unter uns zur Erinnerung: Diese Gleichung beschreibt, wann es zu konstruktiver Interferenz von Wellen bei Streuung an einem dreidimensionalen Gitter kommt. Sie erklärt die Muster, die bei der Beugung von Röntgen- oder Neutronenstrahlung an kristallinen Festkörpern entstehen, aus der Periodizität von Gitterebenen (Zitat aus Wikipedia). „Ach ja, jetzt kommt’s wieder!“, werden sich die einen oder anderen sagen!

Auch der italienische Komponist Gioachino Rossini (1792 – 1868) erblickte am Schalttag das Licht der Welt. Er gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten. Aus seiner Feder stammt die einzige bekannte Frisör-Oper: „Der Barbier von Sevilla“, aber auch die Opern „Wilhelm Tell“ und die Medizin-Oper: „Eine Allergikerin in Italien“ (L’italiana in Algeri).

Welche Bräuche und Bauernregeln gibt es für den 29. Februar?

Am 29. Februar gibt es auch einige interessante Traditionen und Bräuche, die mit diesem besonderen Datum verbunden sind. Einer der bekanntesten Bräuche ist es, dass es an diesem Tag Frauen „erlaubt ist“, Männern einen Heiratsantrag zu machen. Diese Tradition, die sich vermutlich aus alten irischen Legenden entwickelt hat, wird in vielen Ländern noch heute zelebriert.

Zu einem so seltenen Datum wie dem 29. Februar, dem Schalttag, gibt es auch einige Bauernregeln und Volksweisheiten, die sich um dieses besondere Datum drehen. Hier sind zwei davon:

  • „Ist der Schalttag heiter, wird das kommende Jahr ein Streiter.“ Diese Bauernregel besagt, dass das Wetter am 29. Februar einen Hinweis auf das Wetter im kommenden Jahr geben kann. Ist es an diesem Tag also sonnig und heiter, so soll das folgende Jahr von Auseinandersetzungen geprägt sein.
  •  „Tau und Regen am Schalttag verheißt ein Jahr von reichem Segen.“ Diese Bauernregel besagt, dass ein feuchter oder regnerischer 29. Februar ein Zeichen für eine ertragreiche und erfolgreiche Ernte im kommenden Jahr sein kann. Tau und Regen gelten in der Landwirtschaft als Symbole für Fruchtbarkeit und Wachstum.

Herzlichen Glückwunsch an alle Geburtstagskinder

OberpfalzECHO wünscht allen Geburtstagskindern einen humorvollen Geburtstag und hat zum Schluss noch ein Wort des Trostes: Während wir normalen Leute jedes Jahr älter werden, bleibt Ihr wesentlich länger jung! Das solltet Ihr feiern. Am besten jedes Jahr am 28. Februar.

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