Der etwas andere Namenstagskalender: Heute feiern Josef, Josephine, Sepp, Beppi, Josefa

Nordoberpfalz. Heute ist Josefi. Alle Personen mit dem Namen Josef, Sepp, Josefa und Josefine haben heute Namenstag. Bis 1968 hatten Kinder heute sogar schulfrei. Aber es gibt noch viel mehr Interessantes über diesen Tag zu berichten.

20240319 Namenstag Josef Foto Martin Stangl
Der Hl. Josef im ersten Augenblick ein Looser, aber beim genaueren Hinsehen eine tolle Persönlichkeit aus dem Neuen Testament. Foto: Martin Stangl/Herz Jesu Weiden

Die Bibel erfüllt alle Ansprüche, die nach heutigen Maßstäben ein spannendes Buch erfüllen muss: Freud, Leid, gut, böse und natürlich tragische Gestalten. Eine auf den ersten Blick ganz besonders tragische Gestalt findet man im Neuen Testament an herausgehobener Stelle: Josef Z., der Zieh-Vater von Jesus.

Skandal: Unterhaltspflichtig, aber nicht der leibliche Vater

Eigentlich entspricht die Familiengeschichte der Zimmermanns aus Nazareth so gar nicht den vom Vatikan ausgegebenen Moralvorstellungen. Was berichteten die vier Gesellschafts-Kolumnisten der damaligen ‘Jerusalem-Bild’?

Erwachsener Mann (Josef Z.) mit 14-jährigem Mädchen verlobt
Minderjährige bekommt Kind!

Wenn man bedenkt, dass es noch Anfang des 21. Jahrhunderts konservative Kräfte in Rom gab, die gerne eine derartige Wohngemeinschaft in Hektolitern von Weihwasser ertränkt hätte, dann ist die Story schon heftig. Die Geschichte mit dem Hl. Geist, der dann im Auftrag von ganz oben als Taube verkleidet, der Jungfrau Maria zu einem Baby verhalf, ist reichlich skurril. Wie lehrt uns Gläubige aber, die wir manchmal noch kirchensteuerpflichtig sind, die schwarze Macht aus Rom: ‘Gottes Wege sind unergründlich!’ Josef Z. muss eine wirklich gute Haut gewesen sein: Amtlich war er laut Neuem Testament nie der leibliche Vater, hat aber immer für den Gottessohn Jesus gesorgt.

Josef Z. – Eine wirklich gute Haut

„Du, lieber Josef, verdienst – obwohl Du in jeder Vorabendsoap den perfekten Looser spielen könntest – die volle Hochachtung von OberpfalzECHO.“

Der Junge namens Jesus war ja wirklich verhaltensoriginell: Mit zwölf Jahren ist der Bubi nämlich schon mal aus dem Tempel ausgebüxt (Luggi 2,41ff). Dem Polizeibericht nach ganze drei Tage! Ein paar Jahre später hat er sich mit dem Herrn Stadtpfarrer in der Kirche derart angelegt, dass die Bereitschaftspolizei anrückte und den Teenager erkennungsdienstlich behandelte. Es ist anzunehmen, dass Jesus Z. ab diesem Zeitpunkt mit Foto und Täterprofil in „der Kartei“ war.

Zur Erinnerung ein Rückblick auf die Reportage, als Jesse Z. im Tempel ausflippte (Matthes 21,12-17): „Dann ging Jesus in den Tempel, jagte alle Händler und Käufer hinaus, stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer um …!“ Spätestens als der Sohn des Josef Z. den 1. AC Jerusalem (Erster Apostelclub von Jerusalem) gegründet hat, muss der Papa wohl auf dem Radarschirm des römischen Verfassungsschutzes gewesen sein. Kein angenehmer Gedanke, wenn man das Ende seines vermutlich geliebten, angenommenen Sohnes betrachtet.

Skandal: Kein Wort über den Verbleib von Josef Z.

Leider berichten die vier Reporter von „Bibel-online“ nichts über das Empfinden des leidgeprüften Vaters am Karfreitag. Möglicherweise war der Papa da schon im Himmel. Das ist aber reiner Spekulatius. Heutzutage würde man jedenfalls darüber urteilen: Extrem schlechter Journalismus, weil die Stars der Korrespondentenszene kein Wort über Josef Z. und seinen Verbleib berichteten. Immerhin hat er Gottes Sohn aufgezogen und ihm alle Möglichkeiten für seine revolutionären Botschaften gegeben. Das war die Grundlage für den modernen Humanismus, für den wir dankbar sein können.

Was bleibt von Josef Z.?

Der Verdienst von Josef Z. als toleranter Mann dürfte wohl herausragend sein. Mal ehrlich: „Wenn Deine Verlobte ein Kind von … bekäme … . Da braucht es schon viel Humor und große Toleranz, um nicht einen Korn ohne Flinte zu trinken.“

Wiedergutmachung der Katholen aus Italien tut Not. Deshalb ist Sepp Z. seit 1870 Patron der gesamten katholischen Kirche. Darüber hinaus ist er Schutzheiliger von Mexiko, den Philippinen, Kanada, Peru, Böhmen, des Bistums Osnabrück und des Erzbistums Köln.

Extrem eigenartig ist, dass ausgerechnet Josef Z. katholischer Schutzheiliger der Ehepaare und der Familien ist. Man kann das theoretisch verstehen. Es könnte aber gerade aus Sicht von vielen Gläubigen, Geschiedenen oder Unverheirateten eine gewisse Hautballung in der Stirnregionen hervorrufen. Dass J. Zimmermann von den Zimmerleuten, Holzfällern, Tischlern, Handwerkern, Arbeitern angerufen wird, ist dagegen sehr plausibel. Nebenbei: Sepp ist auch Landespatron der Steiermark, von Kärnten und Tirol.

Bauernregeln zu Josefi

Josefi ist ein wichtiger Tag im Volksgutskalender. Zu Josefi sollte der Hafer gebaut sein und außerdem: Von jetzt an geht der Bauer wieder ohne Funzel in den Stall.

  • Wenns erst mal Josefi ist, endet auch der Winter gewiss.
  • Ist’s am Josefstage schön, wird ein gutes Jahr man sehn.
  • Ist’s am Josefitage klar, so wird es ein gesegnet’ Jahr.

Berühmte Namenträger „Josef“ beziehungsweise „Josephine“

An dieser Stelle ist es bei OberpfalzECHO üblich, berühmte Namensträger aufzuführen. Doch deren Zahl ist einfach zu viel und zudem: Wo sollen wir beginnen? Beim Stalin-Verbrecherbeppo oder beim Beuys-Seppl?

Nachdem wir von OberpfalzECHO aber gute Manieren haben, erinnern wir an eine Dame: Josephine Baker. Sie wurde am 3. Juni 1906 in St. Louis, Missouri geboren und starb am 12. April 1975 in Paris. Als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin begeisterte sie ihre Generation. Als Widerstandskämpferin gehörte sie während des Zweiten Weltkriegs der Résistance und den Streitkräften des Freien Frankreichs an.

OberpfalzECHO wünscht allen lieben Menschen mit Vornamen Josef, Josephine, Sepp, Beppi, Josefa, José einen schönen Tag und einen wohlwollenden Rückblick auf ihren tollen Namenspatron.

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